Natürlicher Hören mit FS4-P map

  • Hallo alle,

    für erfahrene CI Träger ist es anscheinend ein alter Hut die CI Einstellung mit FS4-P. Für manche Audiologen scheint es Neuland zu sein. Laut Information meiner Audiologin nutzen nur 2% der CI Träger FS4-P. Ich wäre für hilfreiche Hinweise von erfahrenen CI Trägern sehr dankbar.

    Ich probiere seit einer Woche eine map FS4-P omnidirektional. Bisher sind nur die unteren 4 apikalaren Kanäle eingestellt. Mit FS4-P schaffe ich einen Anfang beim Musikhören in Richtung Musikgenuß. Die Stimme von Neil Young hört sich wieder ungefähr so an wie ich sie vor der CI Implantation bds in Erinnerung habe. Ich ermüde jedoch beim Hören. Ich habe den Eindruck es gibt eine Zeitverzögerung bei FS4-P, wie als ob mein CI erst aufnimmt und dann wiedergibt. Ich weiß nicht ob es hier nur einer Gewöhnung bedarf oder ob der Sonnet Prozessor länger braucht für die parallele Stimmulation als für rein serielle Stimmulation. Bei FS4 ist der Ton direkter und scheint offener zu sein. Das liegt möglicherweise an den Einstellungen der Kanäle oberhalb 960 Hz. Ich bin mit meinen Einstellungen noch ziemlich am Anfang.

    Ich verstehe für 5 Wochen nach der EA glaube ich recht gut (80% Freiburger Einsilber) und telefoniere links wieder ohne Hilfsmittel. Wenn sich der natürlichere Klang mit FS4-P weiterhin bestätigt, werde ich mein Alltags Programm FS4 mit Mikrofonmodus natürlich auch auf FS4-P umstellen lassen.

    Meine CI OP bds war am 6.6.17 Flex 28, Mi1200 Synchrony. EA am 9.6.17. Sonnet

    Wie sind Eure Erfahrungen mit FS4-P ? Sind auch die übrigen Kanäle parallel eingestellt ? Wenn ja, wie habt Ihr Euren Audiologen dazu gebracht die Kanäle genau einzustellen ? Konnte Jemand bei den Einstellungen direkt mit ausgewählter Musik testen wie es sich anhört ? Kommt die große Trommel beim Schlagzeug mit den richtigen Kick ?

    Ich kenn die Aussage 90% macht Ihr Gehirn....Ich vermute das die Elektroden möglichst genau eingestellt werden müssen um den optimalen Klang aus dem CI rauszuholen. Ich bin das CI betreffend Änfänger habe jedoch jahrelange Erfahrung mit der Feinanpassung von Hörgeräten HdO UP für Musik. Ich konnte früher Musik genießen (Rock, Blues, Jazz, Chanson, Soul). Die Feinanpassung mit den letzten Hörgeräten hat gut 9 Monate gedauert mit dem Ergebnis das ich auch Sprache besser verstanden habe.

    Grüße aus Frankfurt

    Johannes

    OP 6.6.17 beidseitig, Flex 28, Mi1200 Synchrony bds
    EA 9.6.17 bds Sonnet

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes (15. Juli 2017 um 19:40)

  • Hallo Johannes,


    ich finde es super, dass Du dieses Thema hier in dem Thread anfängst.


    Ich beschäftige mich auch schon intensiv mit dem Thema, FS4 oder FS4-p.


    Ich finde es interessant, dass FS4p bei Dir so viel mehr bringt, aber Dich im Gegensatz zu reinem FS4 ermüdet.


    Soweit ich in Erfahrung bringen konnte ist scheinbar gar nicht so viel
    Unterschied zwischen FS4 und FS4p, beide arbeiten mit den apikalen 4
    Elektrodenkontakte. FS steht für Finestruktur und technisch gesehen
    stimuliert der Prozessor nicht nach einem fixen Zeitintervall (Pulsrate)
    sondern synchronisiert dies mit den Nulldurchgängen der
    Sinusschwingungen nach Frequenzzerlegung in die jeweiligen Bänder. Ich
    kenne dazu die mathematische Hilbert Transformation (wird in der
    Nachrichtentechnik angewendet um digital bei AM Modulation in SSB single
    side band zu optimieren ...).


    So arbeitet lt. meinem Nachlesen auch das natürliche Hören, ist ja auch
    vrständlich dass die Schallwellen die Innenohr-Härchen synchronisiert
    reizen ...


    Das einfache FSP arbeitet nur auf den unteren 3 Kanälen, da die älteren
    HP nicht die Power (hohe Pulsrate hatten). Erst ab Opus?, war die
    Erweiterung auf 4, d.h. auf FS4 möglich, welches rund ein 1 Khz
    entspricht. Darüber bei den höheren Kanälen wird glaube ich HD-CIs
    eingesetzt, da bin ich mir aber nicht zu 100% sicher.


    FS4p, hier steht das p für parallel und ist dem FS4 gleich, bis auf den
    Effekt, dass es gelegentlich (selten, bei einem einfachen Satz rund 1x)
    vorkommt, dass wie schon erwähnt nicht die Frequenzen nach einem fixen
    Zeitraster nacheinander drankommen, sondern synchronisiert mit den
    Nulldurchgängen, jetzt kann es eben vorkommen, dass exakt zur selben
    Zeit, gleichzeitg eine Frequenz ansteht zur Stimulation, hier wird bei
    FS4 die mit höherer Amplitude genommen (lautere) und bei FS4p werden
    diese, wenn möglich (ohne gegenseitige Beieinflussung) beide Frequenzen
    parallel stimuliert. Wie das parallel exakt umgesetzt ist mir leider
    (noch) nicht bekannt.


    Bei einem einfachen Satz soll dies (die Gleichzeitigkeit) nur ganz
    selten auftreten, bei komplexerem Frequenzgemisch, wie zB Musik kann ich
    mir vorstellen, dass dies öfter auftritt und so mehr der tatsächliche
    Sound rüberkommt.


    Die Studien die ich dazu gelesen habe, attestieren dem einen mehr zu FS4
    und den anderen mehr zu FS4p, ich glaube das ist was ich mir so
    zusammengereimt habe, dass durch das P im Störschall auch mehr Info
    durchkommt, welches wieder etwas hinderlich sein könnte ...


    Jdenfalls ist das FS4p, das dem natürlichen Hören das natürlichste und
    im Gegensatz zu den anderen Herstellern für mich ein revolutionär guter
    Ansatz.


    Bitte berichte weiter über Deine Hörerfolge und Unterschiede.


    Ist die Pulsrate eigentlich gleich bei Dir zwischen FS4 und FS4p?


    bg, SCS