OP erfolgreich - nun fühl ich mich so verletzlich..

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich hab mich jetzt lang nicht gemeldet, nachdem ich euch mit Fragen und Erfahrungsbitten bombardiert hab ;) Ich wollte einfach die OP abwarten und mir keine großen Gedanken drüber maxhen, damit ich keine Angst krieg.

    Jetzt hatte ich vor drei Tagen, am Mittwoch, die OP, die gut verlaufen ist. Ich konnte gestern schon nachhause zu meiner kleinen Tochter, hätte aber vielleicht doch etwas abwarten sollen. Ich fühl mich nun sehr verletzlich und "nackt", ich kann das schwer beschreiben.. Ich habe Angst vor Nachwirkungen und habe auch immer wieder mittlere Schmerzen im Ohr und an den Wunden. Ich kann nur auf einer Seite schlafen und hab auch noch Probleme, den Mund weiter aufzumachen oder meinen Kopf schneller zu bewegen.

    Ich bin eigentlich nicht sonderlich wehleidig, aber das macht mir schon zu schaffen. Gings euch ähnlich? Wann gings euch besser, wann habt ihr euch wieder "normaler" gefühlt?

    Danke für eure Erfahrungen und alles Liebe!

  • Guten Morgen Mims,

    ich wurde vor einem Jahr im Juni operiert und mir ging es genauso wie Du es beschreibst. Ich fühlte mich wie ein rohes Ei. Auf der Op-Seite konnte ich zwar schnell wieder liegen, aber den Mund weiter aufmachen, dauerte auch länger. Die von Dir beschriebenen Schmerzen hatte ich auch. Das ist alles sehr normal und dauert eine Weile. Eine OP ist immer ein Trauma für den Körper, es wird was aufgeschnitten etc. und dann wieder zusammengefügt.
    Aber diese Schmerzen und den Mund öffnen können....wird bald verschwinden, ich weiss leider nicht mehr wie lange es dauerte, vielleicht drei Wochen. Es ist ja auch alles noch geschwollen.

    Sei sanft und vorsichtig mit Dir, so wie Du es fühlst.
    Liebe Grüße
    Bitzi

  • Hallo Mims,

    die OP ist erst drei Tage her, da ist es normal, das man sich noch nicht fit fühlt; alleine die Vollnarkose fordert ihren Tribut.
    Ich selbst war eine Woche im Krankenhaus wegen Gleichgewichtsprobleme. Das unangenehme Gefühl an operierten Ohr wird mit der Zeit nach lassen. Spätestens wenn die Fäden gezogen sind, wird es besser. Auf dem operierten Ohr schlafen konnte ich nach ca. 5-6 Wochen. Ich habe die operierte Seite auf ein Nackenhörnchen gebettet- dann geht's besser. ;)
    Du solltest dich etwas schonen (nicht schwer heben usw.), jedoch aber in Bewegung bleiben;z. B. Spaziergänge machen.

    Nimm und lass dir die Zeit, die du brauchst, um wieder auf die Füße zu kommen! Die Zeit nach der EA (wann hast du sie?) wird anstrengend genug sein.

    Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung!

    Viele liebe Grüße aus dem Süden Frankreichs (sonst aus dem Rheinland) 8)
    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Hallo Bitzi, hallo SaSel!

    Danke für eure Antworten, es tut gut zu lesen, dass alles normal ist, ich dachts mir eh :) Ich hatte Angst, dass ich zu ungeduldig sein werde, und so ists auch. Ich muss mich bremsen, vor allem auch nach der EA. Ich weiß noch nicht, wann die ist, in einer Woche hab ich Kontrolltermin, da werde ich wohl mehr erfahren. Die Nähte werden auch nicht gezogen, die sollten sich von selbst entfernen.
    Und ja, Bitzi, rohes Ei triffts gut ;) Und der Tipp mit dem Nackenhörnchen, SaSel, hilft mir auch sehr weiter. Danke! (Schönen Urlaub übrigens ;))

    Wann habt ihr Haare gewaschen? Ich würde so gern! Kann ich meinen Mann schon darum bitten, wenn wir ganz vorsichtig sind und versuchen, dass rund ums Ohr alles trocken bleibt?

    Mir ist auch etwas schwindlig, ich denke auch das ist normal. Ich hätte wohl wirklich noch ein, zwei Tage im KH bleiben sollen. Aber mit kleiner Tochter zuhaus konnte (oder wollte?) ich nicht anders. Schonen ist wohl das Gebot der Stunde ;) Damit tu ich mir schwer! :)


    Gesendet von iPad mit Tapatalk

  • Hallo Mims,
    ich habe mir die Haare gewaschen als ich nach einer Woche nach Hause kam. Dabei hat mein Mann mir geholfen; alleine schon wegen dem Gleichgewicht. Falls du es gar nicht mehr aushältst, probiere es einfach mit Trockenshampoo von Balearen (dem), damit haben sich meine Mädels auf dem Konfi Camp sehr gut beholfen.
    Mit dem Scheindel pass gut auf, ich habe bis heute (knapp drei Monate nach OP) damit zu tun, ich gehöre zu den 10 %, denen bei der OP das Gleichgewichtsorgan zerschossen wurde und ich bin lernen muss, zu kompensieren. Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir nicht der Fall ist!
    Viele liebe Grüße
    SaSel
    P

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Hallo Mims und Glückwunsch ^^
    drei Tage nach der OP war ich noch im Krankenhaus und das war sehr gut so. Ich bin nicht wehleidig und von sehr robuster Natur aber irgendwie fühlte ich mich auch sehr unsicher.
    Lenk dich ab und schon dich soweit es geht.
    Freu dich auf die EA :thumbup:
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Hallo Mims,
    nun hast du einen Schritt geschafft. Ich denke, nach drei Tagen das Krankenhaus zu verlassen ist recht früh, was ich bei anderen hier so gelesen habe. Kann es aber verstehen, wenn die Kinder noch klein sind, will man so schnell wie möglich nach Hause.
    Sollte bei mir operiert werden, ich werde jeden Tag Krankenhaus mitnehmen, den ich kann. Mein Mann ist "gross" genug, der kann sich alleine verpflegen ;)

    Zu der Haarwäsche, du hast doch bestimmt auf der Narbe einPflaster? Kannst du nicht ein wasserpfestesPflaster drüber kleben. Geh zum Frisör, da kannst du den Kopf nach hinten legen, was bestimmt bei dem Schwindel besser ist. Lass dir die Haare waschen, in einer Woche sieht es anders aus und du kannst es bestimmt wieder alleine zu Hause machen.

    LG
    eLLEN

    Nach Hörsturz am 02.12.2016 links hochgradig Schwerhörig
    rechts alles bestens

  • Hallo Mims,

    deine Empfindungen sind ganz normal. Leider wird man heute so früh - teilweise zu früh - aus dem Krankenhaus entlassen. So schön es ist, wieder bei der Familie zu sein - die Anforderungen sind da und man hat sich noch nicht von der OP erholt. Die ersten CI-Träger in den 80er Jahren und noch Anfang der 90er blieben zwei Wochen in der Klinik. Inzwischen greift die Fallpauschale und die Kliniken entledigen sich der Patienten aus Kostengründen. Das ist nicht immer gut.

    Es ist normal, dass man anfangs Schmerzen haben kann. Ich konnte den Mund nach beiden OPs (1997 und 2005) lange Zeit nicht richtig öffnen, auf der operierten Seite konnte ich sehr lange (Monate? Jahre?) nicht liegen. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Ich rate dir, derzeit entsprechend deinen Bedürfnissen zu leben, denn bald wird alles wieder "normal", du wirst mit dem CI das neue Hören lernen und viele beglückende Eindrücke haben.

    Maryanne

  • Vielen Dank für eure Erfahrungen und euren Zuspruch!
    Ich war wirklich sehr unvernünftig, dass ich 2 Tage nach der OP schon nachhause bin. Ich merks an den Schmerzen und dass mein Körper so gar keine Energie hat (bzw alles in die Heilung steckt). Das war mir eine Lehre!

    Es verheilt aber alles recht gut, rund um den Schnitt, hinter und ober dem Ohr fühlt sich alles taub an. Das mag wohl an der Schwellung liegen..
    Es ist jedenfalls sehr interessant, mich hier durchs Forum zu lesen. Ich freu mich schon drauf, euch weitere Fragen stellen zu dürfen und bin sehr froh, hier so viele sympathische und mitfühlende "Leidens"genossen gefunden zu haben ;)

    Jetzt kommt auch noch ne ganz blöde Frage: ich rauche ab und an und habe bemerkt, dass sich nach einer Zigarette das Ohr gar nicht wohl fühlt. Es ploppt im Ohr und wird unangenehm. Also lass ichs sein ;) mich würde nur interessieren, ob andere hier ähnliche Erfahrungen gemacht haben? Das fand ich nämlich sehr überraschend und interessant!

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich hab mich jetzt lang nicht gemeldet, nachdem ich euch mit Fragen und Erfahrungsbitten bombardiert hab ;) Ich wollte einfach die OP abwarten und mir keine großen Gedanken drüber maxhen, damit ich keine Angst krieg.

    Jetzt hatte ich vor drei Tagen, am Mittwoch, die OP, die gut verlaufen ist. Ich konnte gestern schon nachhause zu meiner kleinen Tochter, hätte aber vielleicht doch etwas abwarten sollen. Ich fühl mich nun sehr verletzlich und "nackt", ich kann das schwer beschreiben.. Ich habe Angst vor Nachwirkungen und habe auch immer wieder mittlere Schmerzen im Ohr und an den Wunden. Ich kann nur auf einer Seite schlafen und hab auch noch Probleme, den Mund weiter aufzumachen oder meinen Kopf schneller zu bewegen.

    Ich bin eigentlich nicht sonderlich wehleidig, aber das macht mir schon zu schaffen. Gings euch ähnlich? Wann gings euch besser, wann habt ihr euch wieder "normaler" gefühlt?

    Danke für eure Erfahrungen und alles Liebe!

    Hey,

    macht dir keine Sorgen, war bei mir auch. Der Kiefer geht bald wieder richtig auf. Das mit der Kopfbewegung kommt von der Augen/Gleichgewicht-Koordination, es wird ein wenig geschwollen sein und die unterschiedlichen Druck und Flüssigkeit-Eigenschaften verursachen eine kleine Diskrepanz. Wenn das abgeschwollen und die Flüssigkeit wieder aufgefüllt ist, hört die Kompensation auf. Ich konnte erst nach der 4. 5. Woche auf dem Ohr schlafen. ich bin jetzt in der 7. Woche und es ist fast alles wieder normal... Kleine Druckveränderungen und mal ein ziepen und ähnliches spüre ich ab und zu mal, aber nichts wildes. Entspann dich und freue dich auf die EA...

    Viele Grüße

    Cochlear N6 Links / fast normal hören auf Rechts.

  • Inzwischen greift die Fallpauschale und die Kliniken entledigen sich der Patienten aus Kostengründen. Das ist nicht immer gut.

    Das durfte ich letztes Jahr nach einer anderen Operation auch erfahren. Ich bin jedoch dem Stations- und Chefarzt richtig auf die Nerven gegangen. Der Stationsarzt hat sich dann nur blicken lassen, wenn's nicht anders ging. :)

    Aber ab 01.10.2017 können sich die Klinken nicht mehr so einfach aus der Verantwortung stehlen. Sie müssen dann ein sogenanntes Entlassmanagement sicherstellen.

    Siehe den Auszug aus der Finanz-Test als PDF: Entlassmanagement_test.pdf