Ototoxische-hörschädigende Medikamente-die versteckte Gefahr

  • Viele Gehörlose und spätertaubte Menschen haben ihren Hörverlust Medikamenten zu verdanken, die das Gehör schädigen, so auch ich.

    [code:1]Als ototoxisch bezeichnet man Stoffe, die giftig auf das Ohr wirken und seine Funktion vorübergehend oder für immer schädigen.

    Ototoxisch wirkende Stoffe können Medikamente sein, aber auch Schwermetallverbindungen wie z.B. Arsen, Quecksilber und Blei, sowie Alkohol, Drogen und Tabak werden dazu gerechnet. Sogar Kaffee kann in hohen Dosen ototoxisch wirken.

    In den meisten Fällen werden die Haarzellen (Sinneszellen) vergiftet, so daß Schwerhörigkeit und Tinnitus die Folge sein können. Oft werden aber auch der Hörnerv oder der Gleichgewichtsnerv angegriffen. Letzteres kann zu Schwindelgefühlen führen. Dieses ist davon abhängig, welche Substanzen verabreicht wurden.

    Einige Substanzen schädigen also mehr die Gleichgewichtsorgane, andere vorwiegend die Haarzellen, das Cortische Organ. Wieder andere schädigen den Hörnerv.

    Oft wirken ototoxische Substanzen nur dann giftig für das Ohr, wenn schon ein Schaden vorhanden ist, oder wenn infolge einer Nierenschädigung mit Ausscheidungsstörungen die Giftstoffe über längere Zeit und in höherer Konzentration im Körper verbleiben.

    Bei Erkrankungen der Niere mit Ausscheidungsstörungen (Niereninsuffizienz) besteht deshalb immer eine erhöhte Gefährdung für das Innenohr und seine Organe durch ototoxische Substanzen. Grundsätzlich sollte man seinen behandelnden Arzt (Hausarzt, Gynäkologe, Internist usw.) auf seine vorhandene Hörstörung oder sein Tinnitusproblem aufmerksam machen.

    Wichtig ist auch die Angabe sämtlicher im Gebrauch befindlicher Medikamente, auch von anderen Ärzten , da manchmal die Kombination verschiedener Medikamente der Auslöser für eine Hörschädigung bzw. Tinnitus sein kann. Auch Zahnärzte sind unbedingt auf einen Hörschaden hinzuweisen, um z. B beim Zähne ziehen gefäßverengende Zusätze in der Spritze zu vermeiden. Ebenso ist jede Narkose ein Risiko für den Hörsinn. Die Wahl der jeweiligen Narkoseart ist mit dem Narkosearzt genau zu besprechen.

    Bei meinen Nachforschungen zum Thema Ototoxische Medikamente mußte ich feststellen, daß oft sehr wenig und unzureichend über ototoxische Nebenwirkungen in den Lehrbüchern berichtet wird.

    Auf ototoxische Medikamente angesprochene Ärzte sagen : " Nur in hohen Dosen in der Intensivmedizin". Dabei wird jedoch vergessen, dass bei einer Vorschädigung des Gehörs schon geringe Mengen reichen, um auch das Resthörvermögen noch zu verlieren, bzw. dass vorhandener Tinnitus sich verschlimmern kann.

    Die Erfahrungen über ototoxische Medikamente stammen aus experimentellen Tierversuchen oder beruhen oftmals auf Angaben der Patienten, bei denen plötzliche Störungen des Gehörs auftraten. Ein anfangs diagnostizierter Hörsturz (ähnliche Symptome) entpuppte sich später oft als eine ototoxische Nebenwirkung von Medikamenten.

    Ob eine Substanz reversible (reparable) oder irreversible (irreparable) Schäden hinterlässt, darüber gehen die Meinungen in der Fachliteratur zum Teil weit auseinander, was beweist, wie wenig präzise dieses Gebiet erforscht ist.

    Hörstörungen gelten leider immer noch als relativ geringes Risiko, auch wenn laut Angaben des "Deutschen Grünen Kreuzes " von etwa 15 Mill. Hörgeschädigten etwa 4 Mill. Menschen durch Medikamente geschädigt wurden.
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    Ototoxische Antibiotika: Aminoglycosidantibiotika

    Seit langem ist bekannt, daß bestimmte Antibiotika toxische Nebenwirkungen auf das Hör- und Gleichgewichtsorgan haben können. Sie gehören bis auf wenige Ausnahmen zur Gruppe der Aminoglycosidantibiotika.

    Wegen ihrer hohen Wirksamkeit und ihrem breiten Anwendungsgebiet gegenüber verschiedenster Erreger z.B. bei Lungenentzündungen und anderen Atemwegserkrankungen, bestimmte Durchfallerkrankungen, Mandelentzündungen, Entzündungen der Nieren und Harnwege, Tuberkulose u.a. sind sie in der Praxis unentbehrlich.

    Man sollte bei einer Verordnung solcher Antibiotika den Arzt fragen, ob es nicht ein Ausweichpräparat gibt, welches keine ototoxische Nebenwirkungen hat, z.B. das gute alte Penicillin. (Hierbei gibt es allerdings zu bedenken, daß Penicillin eine Allergie auslösen kann, bzw. bei vielen Erregern heute leider nicht mehr wirksam ist.)

    Besondere Vorsicht ist geboten, wenn neben einem Aminoglycosidantibiotikum die gleichzeitige Gabe eines Diuretikums (Harntreibendes Mittel) erforderlich ist. Denn beide Arzneimittel können ototoxische Nebenwirkungen haben.

    Auch die Gabe von zwei oder mehreren unterschiedlichen Aminoglycosidantibiotika sollte vermieden werden, da sonst die Wirkstoffkonzentration in der Innenohrflüssigkeit zu weit ansteigen kann. Wie schon angesprochen ist die Ototoxizität abhängig von der Dosierung der Medikamente. Vorsicht ist aber auch geboten bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen z.B.: Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, einer Erkrankung der Leber und wie schon erwähnt, bei vorliegender Ausscheidungsstörung der Nieren.

    Besonders zu erwähnen ist die erhöhte Empfindlichkeit von Säuglingen und Kleinkindern gegenüber Aminoglycosidantibiotika, so fand sich bei 20 - 30 % einer frühkindlichen Schwerhörigkeit eine ototoxische Ursache.

    Besonders empfindlich sind Neu- und Frühgeborene, da deren körpereigener Stoffwechsel noch sehr gering ist und erst ab der 2. Lebenswoche allmählich zunimmt. Vorsicht ist bei der Behandlung von Schwangeren mit den genannten Antibiotika geboten, da das Medikament in den Kreislauf des Ungeborenen übertritt und dort das Gehör massiv schädigen kann.

    Zwar liegt der Wirkstoffspiegel im Kreislauf des Ungeborenen unter dem Wirkstoffspiegel der werdenden Mutter, doch können schon geringe Mengen die Hörschnecke, die Sinneszellen und/oder den Hörnerv nachhaltig schädigen; vor allem, wenn das Antibiotikum in den ersten 2 Schwangerschaftsmonaten verabreicht wird. Die Ursache liegt hier, ähnlich wie beim Neugeborenen, vermutlich ebenfalls am geringen Stoffwechsel. Aber auch weitere, bislang unbekannte Faktoren können eine Rolle spielen.

    Zur Verabreichung
    Die geringsten Risiken bestehen vermutlich bei oraler Gabe (ein durch den Mund zugeführtes Arzneimittel), da die Konzentration bereits im Magen und über das Blut abgebaut wird. (Ausnahme: vorhandene Nierenschäden und Darmschäden.) Bei Spritzen sollte immer Vorsicht geboten sein, besser ist eine Infusion z.B. mit Kochsalz. (Muß jedoch immer der Arzt entscheiden.)

    Bei rektaler Gabe, (ein über den Darm zugeführtes Arzneimittel) ist ebenfalls Vorsicht geboten, da hier der Magen umgangen wird, die Konzentration direkt ins Blut geht und so auch schneller in die Innenohrflüssigkeit gelangt. Hier kann bereits eine einmalige Gabe zur irreversiblen Ertaubung führen. Diese Art, Medikamente zu verabreichen, ist besonders bei Kindern beliebt.

    Auch Aminoglycosidantibiotika in Form von Salben und Lösungen die äußerlich auf die Haut, auf die Schleimhaut oder als Nasen-, Augen- oder Ohrentropfen verwendet werden, können zu ototoxischen Nebenwirkungen führen. Bei großflächigen Wunden, z.B. Brandwunden, können erhebliche Mengen des Wirkstoffes vom Körper aufgenommen werden und über den hohen Blutspiegel ins Innenohr gelangen.

    Besondere Vorsicht ist bei der Verwendung der Aminoglycosidantibiotika im Mittelohrbereich z.B. bei Mittelohrentzündung geboten. (Häufige Kinderkrankheit) Die zahllosen Tropfen und Salben zur Therapie einer Mittelohrentzündung enthalten häufig Aminoglycosidantibiotika. Bei einer Mittelohrentzündung können aber auch andere Antibiotika, die nicht aus der Reihe der Aminoglycoside stammen, ototoxische Nebenwirkungen haben. (s.h. Tabelle)

    Wie machen sich ototoxische Nebenwirkungen von Aminoglycosidantibiotika bemerkbar?
    Ein Hörverlust kann sowohl plötzlich, wie auch allmählich (häufigste Form) auftreten.

    Frühsymptome sind ein Schweregefühl im Kopf, Druck auf beiden Ohren, Tinnitus sowie allmählich oder plötzlich einsetzende Schwerhörigkeit. (Bei vorhandener Schädigung verschlimmern sich die Störungen.) Oft werden ototoxische Nebenwirkungen mit einem Hörsturz verwechselt, da die Symptome ähnlich sind.

    Die Therapie ist jedoch dieselbe, wenn auch darauf geachtet werden muss, dass bei ototoxisch auftretenden Störungen das Medikament schnellstens abgesetzt werden sollte.

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    Diuretika und Salicylate

    Diuretika (Schleifendiuretika)
    Als Diuretika werden harntreibende Mittel bezeichnet. Sie finden ihre Verwendung zur Entlastung des Herzens bei langfristiger Behandlung von Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, seine "Förderleistung" zu erbringen). Bei der Behandlung von sehr hohem Blutdruck, bei Ödemen (Flüssigkeitsansammlungen mit Gefahr einer Verstopfung) in den Venen der Beine, der Lunge oder den Blutgefäßen.

    Bei manchen Vergiftungen im Körper, bei denen die Nieren oder die Leber nicht mehr ausreichend arbeiten, werden ebenfalls Diuretika verwendet, um die Ausscheidung zu beschleunigen. Leider werden Diuretika auch gerne bei Sportlern zur Gewichtsreduktion eingesetzt. (Dopingmittel)

    Bislang wurden nur bei den sogen. Schleifendiuretika (am stärksten wirksame Diuretika) ototoxische Nebenwirkungen beobachtet. Es können dieselben Nebenwirkungen sein wie bei den Aminoglycosidantibiotika. Gleichzeitig wurden aber auch Gleichgewichtsstörungen beobachtet. Bei sofortigem Absetzen der Präparate bei Auftreten der genannten Nebenwirkungen ist eine Schädigung evtl. reversibel (reparabel). Erst bei längerer Therapie können bleibende Hörschäden entstehen.

    Zu vermeiden ist die gleichzeitige Gabe von Aminoglycosidantibiotika und Diuretika, da beide Arzneimittel wie schon erwähnt, ototoxische Nebenwirkungen haben können. Vor allem bei "Furosemid", dem stärksten Schleifendiuretikum, wurden vereinzelt ototoxische Nebenwirkungen bei oraler Gabe beobachtet.

    Salicylate (Acethylsalicylsäure/Aspirin)

    Seit langem ist den Ärzten eine gewisse toxische Nebenwirkung auf das Innenohr bekannt. In höheren Dosen und bei längerer Anwendung kann es zu Schwindel, Ohrensausen und Hörverlusten kommen. Diese Erscheinungen sind nach Absetzen der Präparate in den meisten Fällen reversibel.

    Bei bestehenden Hörschäden und Tinnitus können auch geringe Mengen eine Verschlimmerung verursachen, die irreparabel ist. Eine gewisse Vorsicht ist deshalb bei vorhandener Schädigung und der Gabe von ASS 100 oder Aspirin 100 bei Durchblutungsstörungen geboten.

    Kinder reagieren besonders empfindlich auf die Nebenwirkungen von Aspirin. Als Ausweichpräparate, die bei Kopf - und Gliederschmerzen, grippalen Infekten, Regelschmerzen usw. wirken, sind Arzneimittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen zu empfehlen, da diese keine ototoxische Nebenwirkungen haben sollen.

    Eine gelegentliche Aspirintablette bewirkt jedoch keine Hörschädigung.

    Die bekanntesten Präparate, in denen der Wirkstoff von Aspirin enthalten ist sind: Aspirin, Thomapyrin, Vivimed, Spalt ASS, Togal ASS, Alka - Selzer, ASS Ratiopharm, Temagin ASS, und Herz Ass Ratiopharm.
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    Antimalariamittel
    Viele Fernreisen sind mit vorheriger guter Impfprophylaxe (als Vorbeugungsmaßnahme) verbunden. Hierbei sollte man besonders bei Antimalariamitteln (Mittel gegen Malaria), allen voran das Chinin, vorsichtig sein.Diese können ototoxische Schäden hervorrufen. Eine Schwerhörigkeit im Hochtonverlust ist hier vorrangig zu nennen, die irreversibel sein soll.
    Vor allem sollte man bei der Verwendung von Antimalariamitteln bei werdenden Müttern vorsichtig sein, da das Innenohr des Ungeborenen nachhaltig geschädigt werden kann und das Kind evtl. taub zur Welt kommt.
    Zytostatika
    Die Gruppe der Zytostatika (Mittel, die zur Strahlenbehandlung bei Krebs verwendet werden) sollen hier nur am Rande erwähnt werden. Sie können ebenfalls ototoxische Nebenwirkungen hervorrufen, die sich in Form von Hörstörungen, Hörverlusten und Ohrensausen bemerkbar machen. Diese Schäden sollen zum Teil aber reversibel sein.
    Beim Einsatz dieser Medikamente steht meiner Meinung nach aber das Überleben an erster Stelle.
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    Hormonpräparate

    Wie schon erwähnt, können bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Niereninsuffizienz (Ausscheidungsstörungen der Niere), Erkrankungen der Leber, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, aber auch Darmstörungen Auswirkungen auf das Innenohr haben, vor allem bei den genannten Medikamenten, da hier immer ein verzögerter Wirkstoffabbau stattfindet. Ototoxisch wirkende Medikamente sollten bei den genannten Erkrankungen, in der Schwangerschaft, bei älteren Menschen und bei bereits vorhandenen Hörstörungen vermieden werden, wenn auf andere gleich gut wirkende Stoffe ausgewichen werden kann.

    In der Regel sollte vor der Behandlung mit ototoxischen Arzneimitteln (vor allem bei Antibiotika) eine Hörprüfung vorgenommen werden, und diese während der Behandlung regelmäßig wiederholt werden, um bei einer Verschlechterung des Hörvermögens sofort, evtl. durch Absetzen des Präparates eingreifen zu können.

    Zum Abschluss zwei Bereiche, die nicht unmittelbar in die medikamentöse Therapie fallen.

    Hormonpräparate
    Die sogenannten Sexualhormone Oestrogen und Gestagen, (in der Antibabypille sowie in hormonhaltigen Medikamenten enthalten, die während der Wechseljahre verabreicht werden) stehen in Verdacht, Hörstürze und Hörstörungen auszulösen. Ein brisantes Thema, zu dem ich kaum Informationen gefunden habe, die darauf hinweisen.

    Jede innenohrgeschädigte Frau sollte bei langfristiger Anwendung dieser Präparate vorsichtig sein, auch später bei Therapie in den Wechseljahren. Vor allem Rauchen und Hormonpräparate ist eine gefährliche Kombination, und dieses gilt nicht nur im Bezug auf Hörstörungen. Leider sind den Gynäkologen die ototoxische Risiken weitestgehend unbekannt oder finden nur geringe Beachtung.
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    Genussmittel
    Alle Genussmittel, Tabak, Alkohol, Drogen und Kaffee können auf Dauer vor allem in höherer Dosierung die Sinneszellen im Innenohr nachhaltig schädigen.
    In ganz besonderem Maße ist hier das Rauchen zu nennen, weil es gefäßverengend wirkt, und somit der Stoffwechsel im Innenohr verlangsamt wird. Bereits passives Rauchen kann bei vielen Vorgeschädigten Tinnitus auslösen, was als Alarmzeichen gewertet werden sollte.
    Auch Schwermetalle wie Blei, Kadmium, Quecksilber und Arsen wirken innenohrschädigend. Aber das sei nur am Rande erwähnt.

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    Tabellarische Übersicht der schädigenden Medikamente: Klick

    Quelle: http://www.schwerhoerigen-netz.de
    Ilse Grinz, Januar 2000

    Quellenverzeichnis
    Behrends , Linke, Zöllner, Hals-Nasen-Ohren - Heilkunde, Thieme - Verlag.
    Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1998 258. Auflage.
    Urban und Schwarzenberg, deutsche Bearbeitung: Dr. K Wiemann, MSD - Manual der Diagnostik und Therapie, MSD Sharp & Dohme GmbH München, Wien, Baltimore,1993 5. Auflage.
    Ferderspiel, Bericht aus der Apothekerzeitung vom 11.04.1991.
    Konrad Fischer, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpfleger, Thieme - Verlag.
    Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Arzneiverordnungen, Deutscher Ärzteverlag Köln, 1997, 18. Auflage.
    Prof. Dr. Niemeyer, ABC für Hörbehinderte, Thieme - Verlag.
    Wellhörner, Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie, Springer - Verlag.
    Dr. Peter Plath, Lexikon der Hörschäden, Fischer - Verlag, 2. Auflage.
    Forth, Henschler, Rummel und Starken, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 7. Auflage.

  • Moin,

    ich selber wusste bei weitem nicht, wieviele Medikamente schädigend auf das Ohr wirken.... :shock:

    Ich hatte im Alter von 3 Jahren einen Blinddarmdurchbruch und bin mit dem Antibiotikum Streptomycin behandelt worden, dadurch nach und nach völlig ertaubt.

    Wie erging es Euch? 8)

  • Hallo,

    nach einer Frühgeburt (9 Wochen zu früh) bin ich an einer schweren Sepsis mit Klebsiellen- und E-Coli-Bakterien erkrankt. Daraufhin wurde ich mit Refobacin einem Aminoglycosid mit dem Wirkstoff Gentamicin behandelt, das mein Leben gerettet hatte, aber dazu führte, dass ich beidseits ertaubt bin.

    Solveig

    Bilaterale CI-Trägerin (1. CI seit 11/1997 und 2. CI seit 2/2007)

    • Offizieller Beitrag

    Huhu,

    bei mir ist die Schwerhörigkeit wohl nicht auf Medikamenten zurückzuführen, sondern vielmehr durch hormonelle Veränderungen im Körper durch Schwangerschaft und Stillzeit.

    Die Vermutung, dass ich als Kind schon schwerhörig war, ist gegeben (so sagte man mir, dass ich als Kind recht laut gesprochen habe etc... war allerdings nicht mit Hörgeräten versorgt, d.h. leichte bis mittelgradige Schwerhörigkeit) und dass die hormonellen Veränderungen dann das bereits geschädigte Organ (also das Ohr) angegriffen haben, ist wohl die Ursache für die allmähliche (sehr schnelle -- d.h. innerhalb von 7 Jahren) Ertaubung.

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo ihr,

    ich bin genauso wie Solveig durch Refobacin schwerhörig geworden, was mir zwar das Leben gerettet hat, aber zur Schwerhörigkeit führte.

    Wen es interessiert, der kann meinen Unfallbericht nachlesen unter:
    http://www.cicatrix.de/schicksal_berichte_marion.html

    Über einen Austauch mit Euch würde ich mich freuen - vor allem mit Dir Solveig.
    Ich steh auf dem rechten Ohr auch so kurz vor dem CI. Das linke Ohr ist vertäubt, aber CI sei da nicht mehr machbar hiess es vor kurzem.

    Gruss,
    Marion