Mit den CIs ist das Musikhören ja so eine Sache. Früher viel und zu fast jeder Zeit Musik gehört und auch selbst etwas musiziert, ist die Umstellung auf das Hören mit den CIs natürlich auch hier ein elementarer Einschnitt in die Lebensgewohnheiten gewesen.
Mit viel Übung und auch Durchhaltewillen (aber dabei sich nicht zu überfordern, soll ja Spass und Freude machen) und der Kenntnis um die technischen Limitierungen beim Musikhören mit der CI-Technik kann man sich aber realistische Grenzen setzen und auch innerhalb dieser wieder Freude an der Musik haben.
Soweit bin ich auch schon, und die Grenzen verschieben sich immer wieder ein bisschen mehr "nach oben". Das alles kommt ja auch dem Sprachverstehen zugute. Alles gut bis hierhin .
Aber mir fehlte etwas, um sowohl das Musizieren und das musikalische Hörtraining miteinander zu verbinden. Früher schraubte ich gerne an meinen Synthesizern herum, es entstanden mal spannende Klänge, die ich hier und dort gebrauchen konnte, oder es diente nur einfach der Entspannung und dem Interesse an der elektronischen Tonerzeugung an sich.
So bin ich auch auf das etwas andere Instrument gekommen, das ich schon immer sehr interessant fand, und dem CI-Hören ganz gut entgegen kommt: Es klingt sehr elektrisch, es wird monophon gespielt und man muss die Töne suchen, da es keine definierten Tasten oder Saitenpositionen gibt, die man drücken kann - es ist also eine echte Herausforderung: Das Theremin.
Das Theremin spielt man berührungslos, also durch Beeinflussung eines Magnetfeldes, das von zwei Antennen ausgeht. Die eine Antenne ist für die Lautstärke da, die andere Antenne für die Tonhöhe. Es gibt Theremins, die können bis zu 7 Oktoven Umfang darstellen - da braucht es gehörige Treffsicherheit.
Bevor ich mich an diese Sache heranwagte, schloss ich mich mit Med-El kurz, wegen möglicher Einflüsse des Magnetfeldes auf meine CIs (Abstand zu den Antennen ca. 50 bis 70 cm). Man riet mir, es einfach mal zu probieren, denn der Einfluss entspräche höchstens in etwa denen einer Diebstahl-Warnvorrichtung an den Läden-Eingängen. Jetzt, nach 14 Tagen, kann ich mir grünes Licht geben. Alles funktioniert, nichts brummt und pfeift, ausser das Theremin ....
Interessant ist die Enstehungsgeschichte, seine Verwendung und seine Spielweise. Dazu habe ich hier ein paar Links, damit Ihr Euch das vorstellen könnt:
Manche finden den Sound grauselig, aber meine CIs finden das gut. Jetzt habe ich wieder etwas zum Schrauben, dazu ein Hörtraining das Spass macht (wer suche der höre) und vielleicht kann ich das sogar mal mit meinen Bandkollegen gemeinsam einsetzen. Die wissen noch gar nichts davon .