Mein kleines CI tagebuch

  • Franzi, meine Liebe,

    die Meisten haben dann nur T-Spule aktiviert, -das darf ich mal so sagen, auch wenn ich die nie anstelle. Ich weiß aber aus meiner CI-SHG, dass die User wieder umstellen müssen, wenn ich etwas sage, während sie die T-Spule am Laufen haben - alsoo ist dann nix mit Mikro, wenn ich anfange, zu schwatzen... :wink:

    Greetz,
    Martina

    Implant 24RE 06/04 und 01/07, N8 seit März 2023

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab meistens ein mischungsverhältnis von 3:1 beim CI eingestellt. Sprich ich höre mit der T-spule auch die normalen geräusche. In wie weit ich damit ein gespräch folgen kann, das auf normalen wege geführt wird weiß ich nicht.

  • Hi Franzi,

    bei mir ist "T" und für PAK 6:1 eingestellt. Ich höre trotzdem Gespräche, da ich eh gut ablesen kann. Aber du kannst ja auch auf "A" stellen, daß du absolut induktiv hörst ohne jedliche Geräusche noch hören zu können.

    Leider hab aber keine Ringschleife und höre normal mit dem Alltagsprogramm den TV.

    LG, Liane

    "... das Ohr ist das Tor zur Seele..."
    (Indonesisches Sprichwort)
    ___________________________________
    rechts: N5 06/2010
    links: N5 11/2012

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin noch am überlegen, ob ich mir für den Mp3-player eine kleine induktionsschlinge kaufe. Den klar hab ich das PAK, aber damit kann ich nur mit dem CI hören, und des HG auf der anderen seite darf dann nicht mit hören.
    TV gug ich mit dem altagsprogramm wo die Sprache angehoben ist.

  • Zitat von "Liane"

    Doch wenn nix verstehst und nur einen Breitgrinsen machst, bist du schnell in der Falle, daß die anderen glauben, du hast schon verstanden.

    Natürlich denken die anderen, dass ich verstanden habe, wenn ich mitlache, das ist mir völlig klar. Den Eindruck, den man erweckt, die Signale, die man sendet, hat man ja selbst in der Hand und kann sie der Situation anpassen. Und wenn ich in einer Situation so mitlache, dass der Eindruck entsteht, es sei kein weiterer Erklärungsbedarf vorhanden, dann ist das ja auch beabsichtigt, dann lege ich es ja nicht auf eine Erklärung an - ich muss nicht jedes Witzchen verstehen und empfinde das dann nicht als Falle. Das würde mich in der Situation eher stören, wenn dann noch einmal jemand extra erklären würde.

    Wenn die Situation aber eher so ist, dass ich eine Erläuterung haben will, dann reagiere ich natürlich anders. Meistens genügt dann mit einem "Wie war das?"-Lächeln auf eine bestimmte Person zu zielen und es kommt die nötige Wiederholung/Erklärung. Das funktioniert natürlich nur in einem Kreis, in dem engere Bekannte oder Freunde drin sind, die da schon "eingespielt" sind. In einem Kreis mit Fremden ist die Sache natürlich ungleich anstrengender und ermüdender.

    Das Kunststück besteht wohl darin, zu unterscheiden, wann man "der Sache auf den Grund gehen" sollte und wann man einfach in der Atmosphäre "mitschwimmen" kann, ohne die Einzelheiten hören zu müssen. Es ist mitunter anstrengend, aber ich finde es noch anstrengender, *nicht* an den passenden Stellen einfach loslassen zu können sondern *ständig* versuchen zu müssen, nicht Gehörtes aufzuholen. Das mach ich in solchen Situationen und bei einem solchen Personenkreis einfach nicht - die wissen, dass ich wenig höre, wenn also etwas speziell für mich gedacht ist und jemand sicher gehen will, dass ich ihn verstanden habe, dann muss er mir das schon extra und von selbst nahe bringen. *G*

    Vielleicht hat das auch ein klein wenig mit dem "Erwartungsdruck" zu tun, den Franzi schon mal angesprochen hat. Wenn man versucht, in einer Tischrunde besser hörender Leute deren "Verständnisniveau" zu erreichen und ständig den Anschluß zu behalten obwohl man es nicht mühelos oder mit relativ wenig Mühe kann, dann setzt man sich natürlich selbst enormem Druck und Streß aus. Das kann doch keinen Spaß mehr machen. Wie gesagt, die Rede ist von privaten Runden, nicht von Gesprächsterminen wo es sehr wichtig ist, dass man alle Informationen richtig versteht.

    Was das "Nachfrage-Fettnäpfchen" angeht - also, wer sich freiwillig zu meinem Freundeskreis zählt, muss damit leben, dass er gelegentlich Fettspritzer daraus abbekommt. *G* Allerdings denke ich auch, dass besagtes Fettnäpfchen am tiefsten und unfallträchtigsten in einer Runde ist, die nicht direkt aus Freunden aber auch nicht aus völlig Fremden besteht. Bei einem Treffen, wo es um Sachthemen geht, muss man nachfragen und es werden sich wohl nur wenige Teilnehmer die Blöße geben, auf eine solche Nachfrage *nicht* mit der gebotenen Höflichkeit einzugehen. Im Freundeskreis dürfte es auch kein wirklich großes Thema sein.

    Aber wenn man z. B. in einer halb-privaten Kollegenrunde sitzt (Weihnachtsfeier, Betriebsausflug etc) wo die Leute nicht fremd genug sind, um unbedingt höflich sein zu müssen, weil sie sich sonst selbst blamieren, einem aber auch nicht nahe genug stehen, dass es sie wirklich *kümmert*, ob man etwas mitbekommt, ja, *da* sehe ich dieses Fettnäpfchen lauern. Das sind dann auch die anstrengendsten Treffen, denke ich. Und ich denke, da verfängt man sich dann auch am leichtesten in dieser "Erwartungsdruck"-Falle.

    Natürlich kann ich nur von mir reden und ich bin sicher, es gibt so viele verschiedene "Bewältigungsstrategien" wie es Leute mit Hörproblemen gibt. *g*

    Zitat

    Eine Rehatherapeutin erzählt immer wieder, wie sie Ci- Trägern mal gerne reinlegt und viele sagen ihr immer "ja, ja" und dann pokert sie! Das wäre mir völlig peinlich! Ich bleib bei der Sache, entweder kommt gut an oder lass sein.

    Kein schöner Zug von der Frau. Da sollte sie lieber direkt offen sagen, sie habe den Eindruck, man habe nicht recht verstanden. Als Therapeutin Leute richtig reinzulegen und damit vorzuführen - das finde ich absolut induskutabel.

    Klar, von Freunden bin ich auch schon beim "Hochstapeln" ertappt worden, aber bei den Leuten ist mir das nicht peinlich, darüber kann ich lachen und tu's auch. Aber bei einer Therapeutin würde es mich eher ärgerlich als verlegen machen.

    Es stellt sich doch die Frage, warum CI-Träger ihr gegenüber lieber auf's "jaja" ausweichen anstatt ihr offen zu sagen, dass sie sie nicht verstanden haben. Eigentlich sollte es ihr zu denken geben, dass ihre Patienten ihr gegenüber "hochstapeln" anstatt ehrlich zu sein und sie sollte eher versuchen herauszufinden, warum die das tun. Wollen sie ihren Erwartungen entsprechen (da ist er wieder, der Erwartungsdruck) und getrauten sich nicht zuzugeben, dass es doch nicht so gut klappt, wie es eigentlich klappen "sollte"? Dem Phänomen auf den Grund zu gehen wäre sicher hilfreicher, als die Leute bloßzustellen, die's ohnehin schon schwer genug haben, einen Fuß auf den Boden und ein Ohr an die Wand zu kriegen.

    li: Med-El Concerto+Opus 2 / OP am 10.06.2011
    EA am 10.08.2011
    re: HG Phonak Naida IX

  • Zitat von "Martina"

    Oh,

    rege Diskussion hier in Franzis Thread! :D

    Ja, ich glaube, wir sollten ihn ihr wieder zurückgeben, ehe er sich vollkommen verselbständigt hat (sagt die, die nie ein Ende findet beim posten *g*).

    Zitat

    Pat: Ich brauche wohl nicht auch noch zu betonen, dass du in der Tat ganz verständnisvolle Beiträge schreibst!

    Danke. *g* Warten wir's mal ab, ob ich auch noch so altklug daherquatsche, wenn ich erst mal ein CI im Ohr habe und damit erst mal gar nix brauchbares im Hirn ankommt. ;)

    Zitat

    btw: Von mittag bis abends rund um den Küchentisch - beneidenswert! :wink:

    Ja, vor allem die fällige Aufräumorgie am nächsten Morgen. Was habe ich mich da beneidet. *G* Aber das kommt ja nicht so oft vor. Nur zu besonderen Gelegenheiten. Was bin ich froh, dass die Campingsaison jetzt wieder begonnen hat - da verlagert sich das gesellschaftliche Leben doch sehr ins freie Feld was die hausfrau(oder -mann)lichen Tätigkeiten doch entschieden minimiert.

    Zitat

    Trotzdem: Ich kenne selbstredend das Verständnislose Mitlachen auch, fand dabei allerdings stets einen schalen Nachgeschmack, denn man kann nicht wirklich reagieren sprich mitwirken, bleibt passiv.

    Das "verständnislose Mitlachen" kennt sicher jeder, der Hörprobleme hat. Aber ich denke, ich habe mich nicht ganz verständlich ausgedrückt. Ja, das was du beschreibst, das mit dem schalen Nachgeschmack - das kenn' ich natürlich auch. Der stellt sich immer dann ein, wenn man mitlacht, weil man das Gefühl hat, in diesem Moment nicht wirklich andere, brauchbare Optionen zu haben. Man lacht mit, weil man keine große Wahl hat. Man sitzt daneben, aber man ist nicht dabei. Das ist aber nicht das, was ich gemeint habe.

    Was ich meinte ist die Möglichkeit, tatsächlich einfach mitzulachen, weil die Atmosphäre es hergibt. Dann habe ich den Witz nicht verstanden, aber ich sehe, wie die Augen meiner Freundin endlich mal wieder vor Vergnügen Funkeln, nachdem sie zwei wirklich schwere Jahre hatte. Ich sehe, wie mein Partner diese kleinen Lachfältchen in den Augenwinkeln kriegt, die immer dann kommen, wenn ihn etwas still amüsiert. Ich sehe, wie ein Freund rote Bäckchen bekommt und seine Schultern in genau der Art zucken, wie sie es nur tun, wenn er etwas wirklich urkomisch findet und wie der, der den Scherz gemacht hat, in seiner unnachahmlich nonchalanten Art die Hände ausbreitet als wolle er sagen "ich bin halt der Größte, was soll ich machen?"

    Und dann lache ich mit, weil es einfach schön ist zu sehen, wie es ihnen gut geht, wie die Situation entspannt ist, zu fühlen, wie einen Heiterkeit in der Luft liegt. Das hinterlässt keinen schalen Nachgeschmack weil das Mitlachen darin seinen Grund hat und es nicht aus Alternativlosigkeit erfolgt. Dieses verständnislose Mitlachen obwohl man eigentlich lieber verstanden hätte, warum gelacht wird? Ja, schal, und weit entfernt von dem, was ich eigentlich meinte. :)

    Zitat

    Liane: Dessousvorstellung??!! :oops: Toll, was du alles machst, -während ich immer zu Putz- und Tupperparties eingeladen werde... :?

    He-he, du hast die falschen Bekannten. ;)

    Zitat

    was mir telefonisch mitgeteilt wurde

    Ha! Telefonisch! Ha! Gut!

    Zitat

    Arrogant, viel zu laut, eingeschüchertes Publikum (!), schon beim 1. Störgeräusch geriet Herr Becker in Rage, -es war das Piepen eines Hörgeräts - Rote Karte :!:

    :ban:

    li: Med-El Concerto+Opus 2 / OP am 10.06.2011
    EA am 10.08.2011
    re: HG Phonak Naida IX

    • Offizieller Beitrag

    Ihr braucht mir meinen thread net zurück geben. Mir tut das so gut von euch zulesen und daraus das heraus zupicken wovon ich dann im altag provitiere.


    War heute in der klinik wegen ohrweh. eine mittelohren entzündung ist es nicht, was es genau ist wissen die auch nicht. jedenfalls wird das nun mit jede menge medizin behandelt und am mittwoch wird kontrolliert ob es besser ist oder net.

  • @ Franzi, dir gute Besserung!!!

    Pat: Du schreibst wirklich gut! Meine Logopädin will ja die Offenheit von den Ci- Trägern haben! Sie hatte was zum Spaß gesagt und als sie was vom Geld sprach, sagte er "ja,ja" und sie schlug nur ihre Hand auf...also, er hat nicht richtig verstanden und es wäre besser gewesen, er hätte um Wiederholung gebeten. Aber leider tun sich viele ab und denken, diesen Schmarn ist unwichtig!!! Es ist nicht so wie du das denkst!

    Alles andere wie du schreibst, auch an Martina, so ergeht uns allen und man muss das Beste drausmachen. Viele Dinge muss man halt loslassen können und manches sehr schmerzlich!!! In den 20 Berufsjahren hatte ich einige Niederlagen wegstecken müssen und erst daheime Tränen fließen lassen müssen. Nicht wegen des Erwartungsdrucks, sondern des Unverständnis und der Gleichgültigkeit.

    Ich bin sehr neugierig, wie dein Anlauf mit dem Ci werden wird, wie du berichten wirst, werde ich sicher in meiner Lage wieder zurückerinnern.
    Was für ein richtiges Gefühl des Wieder-Hören zukönnen und mein eigenes Bestimmen, was ich hören will oder die Unwichtigkeit von Dingen.

    @ Martina: Wärst du um die Ecke, hätte dich angerufen :)

    "... das Ohr ist das Tor zur Seele..."
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    links: N5 11/2012

  • Franzi

    Mensch, ich wünsche dir rasche und durchgreifende Besserung. So in der Luft zu hängen, ohne zu wissen, warum's denn weh tut und was eigentlich los ist - sehr, sehr unangenehm und beunruhigend. :(

    Lieber Gruß
    Pat
    :)

    li: Med-El Concerto+Opus 2 / OP am 10.06.2011
    EA am 10.08.2011
    re: HG Phonak Naida IX

    • Offizieller Beitrag

    Pat

    ja ist net grad toll. ich hoff das es nun bald weg geht und nimma wieder kommt. vlt. wissen die am mittwoch mehr den mir wurde blutabgenohmen umzu schauen ob die entzüdnungswerte im normal bereich sind oder net.
    Hab derzeit keine schmerzen mehr aber liegt wohl an den tabletten.

  • Zitat von "Liane"

    Pat: Du schreibst wirklich gut! Meine Logopädin will ja die Offenheit von den Ci- Trägern haben! Sie hatte was zum Spaß gesagt und als sie was vom Geld sprach, sagte er "ja,ja" und sie schlug nur ihre Hand auf...also, er hat nicht richtig verstanden und es wäre besser gewesen, er hätte um Wiederholung gebeten. Aber leider tun sich viele ab und denken, diesen Schmarn ist unwichtig!!! Es ist nicht so wie du das denkst!

    Danke. :) Ich schreib halt gerne und so, wie's mir in den Sinn kommt.

    Ah, da hatte ich die Sache mit deiner Logopädin mißverstanden, tut mir leid. Dann geht der schwarze Peter wohl eher an den Patienten, denn gerade bei der Logopädin - der *Fachkraft*, mit der man das Hören üben soll - sollte man nichts "durchgehen" lassen. Schließlich ist man ja genau deswegen bei genau der Person - zum Lernen, zum Üben. Da ist "Jasagen" aus Bequemlichkeit doch wohl eher fehl am Platze.

    Zitat

    Nicht wegen des Erwartungsdrucks, sondern des Unverständnis und der Gleichgültigkeit.

    Das kann ich mir vorstellen. Gleichgültigkeit und Mangel an Verständnis von Seiten der Umwelt ist wirklich schmerzhaft. Da kann sich jeder glücklich schätzen, der Leute um sich hat, denen man genug am Herzen liegt, dass sie Verständnis aufbringen.

    Genau wir wir Verständnis dafür aufbringen, dass die eine ohne Brille nicht so gut sieht und uns fragen muss, was auf der Speisekarte steht, dem Wegweiser, dem Straßenschild und der andere nach der Knie-OP nicht mehr so gut zu Fuß ist und wir deswegen langsamer gehen und den Weg ohne Treppe nehmen und der dritte eine Halswirbelsäule hat, die so bröselig ist, dass ich freiwillig unter seine Spüle krieche um zu schauen, wo es denn hertropft. Und für Nummer vier wäre es tödlich, wenn ich zum Essen einlade und verarbeite Nüsse oder Nußprodukte dabei.

    Wenn man sich mal umsieht, haben die meisten Leute das eine oder andere Problem, dass sie in bestimmten Situationen so weit einschränkt, dass sie mit anderen, die auf genau dem Gebiet kein Problem haben, nicht völlig mithalten können. Oft ist es nicht offensichtlich, aber wenn man seine Leute (Freunde, Familie etc) kennt und mal drüber nachdenkt, dann stimmt das Bild von "ich bin die einzige 'Behinderte' unter lauter 'Gesunden'" oftmals nicht, jedenfalls nicht in dieser schwarz-weiß Manier. Die meisten Leute sind aus diesem Blickwinkel auf die eine oder andere Art "behindert", eben dabei behindert, bestimmte Dinge so zu tun wie andere es können. Keine Frage, ohne Gehör sind wir übelst dran, das will ich nicht klein reden, aber die meisten anderen Leute sind bei Licht betrachtet auch nicht in jeder Hinsicht strahlende Beispiele vorbildlicher Gesundheit. Haben wir doch alle ein Bißchen Verständnis füreinander und schon geht's besser.

    Ich glaub' ich steig jetzt wieder runter von meiner Apfelsinenkiste. *G*

    Zitat

    Ich bin sehr neugierig, wie dein Anlauf mit dem Ci werden wird, wie du berichten wirst, werde ich sicher in meiner Lage wieder zurückerinnern.
    Was für ein richtiges Gefühl des Wieder-Hören zukönnen und mein eigenes Bestimmen, was ich hören will oder die Unwichtigkeit von Dingen.

    Oh, ich werde berichten, keine Angst. Und wie ich berichten werde. Laut, lange, lamentierend. Du wirst es bestimmt noch mal bereuen, Neugier bekundet zu haben. ;)

    In sechs Wochen wird das linke Ohr - das praktisch taube - operiert und dann wird eine ungemein beleidigte Sektion meines Hörhirns zusammen mit einem höchst ungehaltenen Hörnerven ziemlich pikiert fragen, wieso sie eigentlich nach vierzig Jahren noch mal anfangen sollen, etwas zu arbeiten und ob sie sich wirklich dazu entschließen könnten, dass müssten sie sich dann erst noch mal schwer überlegen, vielen Dank.

    Aber dafür mach' ich dann wenigstens meinen eigenen Thread auf. ;)

    Gruß
    Pat
    :)

    li: Med-El Concerto+Opus 2 / OP am 10.06.2011
    EA am 10.08.2011
    re: HG Phonak Naida IX

  • Hi Pat,

    du schreibst wirklich herrlich, soeben die Sendung im ARD Heidelberger Klinik angeguckt. Da wird man immer wieder bewußt, welches anderes Leiden, die nicht "heilbar" sind, doch irgendwie versucht zu lindern, operiert. Ja, wenn man so nimmt, hat jeder Mensch irgendwelche Handicap, doch die Frage, wie geht man damit um.
    Ja, wer verständnisvolle Leute um sich hat, desto weniger spürt er seinen eigenen Leidensdruck. Ich hatte einen Kollegen, der beide Beine Beinprothesen trägt und ich dachte, wenn wir zweie "auffällige" Handicap haben, könnten uns gut ergänzen...weit fehl am Platz...es kam soweit, daß er sich nicht als "Behinderte" sieht, er hätte keine Probleme, stellt sich mit seinen Beinprothesen auf Gefahren, wo jede andere mit gesunden Beinen nicht tun würde. Wir entwickelten uns da unsere Diskrepanzen, denn er hatte Leute um sich für seine Wohltat, konnte ja gut "reden", während ich die zurückhaltende Kollegin wurde. Meiner Teamchefin gefiel das garnicht und klar gab´s mal Aussprachen, aber ich war zu "neu" und ordnete zu allem unter, da ich wegen Mißverständnisse an Wortgefechten vermeide.
    Nun das ist vorbei und vielleicht auch gut so. Aber alles weitere was du schreibst, das Wohlwollen und Akzeptanz, das ist natürlich ein Traum für mich und wünsche es mir sehr, aber die Realität ist doch irgendwie rauh!? Liegt an der Gesellschaft?

    Du wirst einen sehr großen Willen mit deinem tauben Ohr haben und ordentlich "trainieren". Es ist auch wirklich eine Kopfsache und Einstellung und Wissen, daß auch Grenzen gibt. Ich wünsche dir viel Kraft dabei!

    Gute Nacht und klar bleib ich weiterhin neugierig an deiner vorbestehende Ci-Geschichte...

    Liane

    "... das Ohr ist das Tor zur Seele..."
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  • N´Abend hier,

    Franzi: Hoffentlich gibt es morgen Klarheit und echte Lösungsansätze für dich!

    Liane: Du weißt doch, du kannst mich jederzeit anrufen - null problemo zwischen uns- auch wenn ich eben nicht um die Ecke wohne!!?

    Pat: "...als die Leute bloßzustellen, die's ohnehin schon schwer genug haben, einen Fuß auf den Boden und ein Ohr an die Wand zu kriegen." -Herrlich! So wahr und so -unfreiwillig- witzig! Und glaub man nur, deine CI-Berichte werde ich auf Herz und Nieren prüfen :P Du hast dich ergo entschlossen, das schlechtere Ohr -links- operieren zu lassen? -Woher der Sinneswandel, wenn ich fragen darf?
    Ich empfinde derzeit sehr stark die Seitendifferenz und kann sie kaum noch tolerieren. Sollten es doch die T-Level links sein, wie mein Prof schon per Ferndiagnose vermutet, werde ich ins Holz beissen! :o Wenn nicht, lass ich alle 22 Frequenzbänder auf der Cochlear-Elektrode verschieben. :idea:

    Greetz,
    Martina

    Implant 24RE 06/04 und 01/07, N8 seit März 2023

  • Martina

    Zitat von "Martina"

    -unfreiwillig-

    :pfeif:

    Zitat von "Martina"

    Und glaub man nur, deine CI-Berichte werde ich auf Herz und Nieren prüfen :P

    Davon kann ich nur profitieren. *g*

    Zitat

    Du hast dich ergo entschlossen, das schlechtere Ohr -links- operieren zu lassen? -Woher der Sinneswandel, wenn ich fragen darf?

    Es sollen beide Seiten implantiert werden, das haben mir Ärzte in zwei Kliniken unabhängig voneinander geraten. Es ist also eher eine Frage der Reihenfolge und weniger des "entweder/oder". Beide Ohren sind mittlerweile fast gleich schlecht.

    Okay, das linke hat in den letzten Wochen noch mal einen Schub nach unten gemacht und wenn's jetzt noch weiter runter geht, wird der Audiologe einen Spaten brauchen, um am unteren Rand Platz für die fallende Kurve zu schaffen, aber der Unterschied zwischen den Ohren ist objektiv gesehen nicht mehr groß.

    Subjektiv gesehen ist er riesig.

    Denn dank der Vorgeschichte bezüglich der "Nutzung", kann ich mich mit dem rechten Ohr und einem bis zum Anschlag ausgereizten HG noch verbal verständigen. Das geht links schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. Meine Erfolgsaussichten rechts sind deshalb deutlich besser als links.

    Allerdings hat der Hörnerv links beim Promotoriumstest doch tatsächlich noch was hergegeben. Es wurde etwas von "der hat noch eine gute Eingangsdynamik" gemurmelt und von 28 durch Zufallsgenerator vorgegebenen lang/kurz-Sequenzen konnte ich 23 richtig identifizieren.

    *Gehört* habe ich dabei nichts, eher gespürt, aber das hat den guten Herrn Doktor der da gemessen hat überhaupt nicht angefochten, er ist davon überzeugt, dass sich dieses vibrierend-summende Buzzeln nach und nach in Töne verwandeln lässt, falls ich mich der Fleißaufgabe gewachsen zeige. Man war sich auf Doktorenseite einig, dass es möglich sein *könnte*, dass ich mit einem CI links so weit kommen *könnte*, wie derzeit rechts mit HG.

    Wenn das also alles so funzt, wie es das geballte ohrenärztliche und audiologische Fachwissen erhofft, dann wäre es einfach strategisch klüger, das linke Ohr zuerst zu operieren, dann zünftig zu übenübenüben und danach, wenn sich in einer angemessenen Zeitspanne entsprechende Erfolge eingestellt haben, das rechte Ohr zu machen.

    Der Vorteil liegt auf der Hand - ich erspare mir eine lange Zeit ohne jegliches Sprachverständnis. Zwar wird es länger dauern, bis ich im besten Fall wieder "gut" verstehe, aber dafür habe ich eine Chance, dass die Phase "gar nix geht mehr" auf diese Weise ausgetrickst werden kann. Wenn's nicht klappt, habe ich nichts verloren, ausser etwas Zeit, denn das rechte wird auf jeden Fall in absehbarer Zeit auch gemacht, selbst wenn der Erfolg links eher dürftig bleiben sollte.

    Beide Kliniken waren sich übrigens sicher, dass die Kasse das zweite CI für rechts zahlen wird.

    Wobei ich keine Ahnung habe, ob sich die Kasse zur Finanzierung eines zweites CI *links* hinreißen lassen würde, wenn ich rechts gute Fortschritte aufzuweisen hätte...

    Auch ein interessanter Aspekt, nicht wahr? *g*

    Ich habe die Frage rechts oder links bislang immer aus dem Blickwinkel des "welches nehme ich denn" betrachtet, aber nach diesen Gesprächen hat sich das um ein "...zuerst" erweitert und das hat meine Entscheidung maßgeblich beeinflusst.

    Zitat von "Martina"

    Ich empfinde derzeit sehr stark die Seitendifferenz und kann sie kaum noch tolerieren. Sollten es doch die T-Level links sein, wie mein Prof schon per Ferndiagnose vermutet, werde ich ins Holz beissen! :o Wenn nicht, lass ich alle 22 Frequenzbänder auf der Cochlear-Elektrode verschieben. :idea:

    Das geht so einfach?

    Gruß
    Pat
    :)

    li: Med-El Concerto+Opus 2 / OP am 10.06.2011
    EA am 10.08.2011
    re: HG Phonak Naida IX

  • Hi Pat,

    ich glaube Du machst das richtig.
    Bei mir ist auch das schlechtere Ohr mit CI versorgt und es klappt ziemlich gut.
    Beim Promotoriumstest bei der VU war mein persönlicher Eindruck auch, daß da nichts ist, also nichts gehört und nur gefühlt. Aber die Frau Prof. sagte mir die Hörnerven sind ok., und inzwischen weiß ich das ja aus eigener Erfahrung.
    Also viel Erfolg auch Dir mit OP und dann mit CI.
    Grüße

    rechts seit Sept.2010 AB Harmony, EA Okt. 2010 MHH, seit Okt. 2013 Naida CI Q 70.
    links Phonak HG mit Anbindung an ComPilot.

  • Huhu ihr Lieben,
    immer wieder schön die Diskussionen zu lesen ;)

    Franzi,
    wünsch dir dennoch Gute Besserung, auch wenn du keine Schmerzen hast und du eine Diagnose gestellt bekommst. Induktionsschleife, hab mich gerade eben schlau gemacht, denn ich hatte ja in meinem Thread geschrieben, wie ich denn CI und HG zusammen höre. Wenn du ihn hast, berichte bitte, würde mich interessieren ;)

    Pat,
    ah, schon in 6 Wochen, super, dann bin ich auf deinen Bericht gespannt.
    Hat ja noch zeit, dir zum Op was zu wünschen ;)
    Hör einfach auf dein Bauchgefühl, es wird dir schon das richtige sagen.

    Grüßle Betty

    • Offizieller Beitrag

    Keine lösung in sicht. Ich sollte ein diemedzin weiter schlucken und ab morgen die dosis des schmerzmittel reduzieren umzu sehehn ob die schmerzen noch da sind.
    Nun hab ich noch medikamente gegen den tinnitus bekommen, in tabletten form.Wenn der tinni net besser wird bis nächste woche werd ich noch mal hingehen. Den so wie es jetzt ist werd ich wahnsinnig.

  • Hallihallo Ihr Lieben!!!

    Wie ihr vielleich schon in meinem Thread gelesen habt werde ich auch einen antrag an die KK fürs Ci stellen!!!

    Hat mit meiner Entscheidung nun doch etwas gedauert aber ich denke das es die richtige Entscheidung ist..

    Pat : kann Liane nur recht geben du schreibst wirklich so herrlich humorvoll

    @ Franzi: dir wünsch ich natürlich auch gute Besserung

    Frage.. Wie lief das denn bei euch ab mit dem Antrag?

    LG maddy

  • Hi Franzi,

    das tut mir aber leid, aber glaub mir, es gibt wirklich kaum Medizin gegen Tinnitus. Mir hat ne Retraining gut geholfen, in dem man viel mit PMR machen sollte. Tinnitus ist halt schwer zubeseitigen, höchst zu lindern.

    Maddy, ich antworte dir in deinem Thread.

    weiterhin gute Besserung, Franzi!

    Liane

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  • eOhr

    Danke für den Zuspruch. Planst du noch ein zweites CI auf dem besseren Ohr?

    Ist schon beruhigend zu hören, dass du beim Promontoriumstest ähnliche Erfahrungen mit "fühlen statt hören" gemacht hast und sich trotzdem später noch ein Hörerfolg eingestellt hat. :) Nach dem letzten Absturz links hatte ich irgendwo schon Befürchtungen, dass da mehr kaputt gegangen sein könnte, als "nur" der Seegrasrasen in der Cochlea. War daher einigermassen erleichtert, als der Arzt überzeugt war, da sei noch was rauszuholen.

    Vielen Dank für die guten Wünsche. :)

    @Betty

    Zitat

    ah, schon in 6 Wochen, super, dann bin ich auf deinen Bericht gespannt.

    Und ich erst! *G*

    Zitat

    Hör einfach auf dein Bauchgefühl, es wird dir schon das richtige sagen.

    Find' ich auch. In neun von zehn Fällen sagt es mir, ich solle die Schokolade essen. ;) Aber ja, ich weiß, was du meinst. Seitdem ich weiß, dass nach der OP erst mal nicht komplett monatelanges Verbalgulasch angesagt ist, kann ich ganz anders planen. :)

    Franzi

    Hast du die Ohrenschmerzen eigentlich rechts, links oder beidseitig bekommen? Den Tinni hast du ja auf der CI-Seite und früher kam er nur bei ausgeschaltetem Prozessor, richtig? Könnte vielleicht sein, dass Ohrenschmerzen und Tinnitus zum gleichen "Krankheitsgeschehen" gehören und der Tinni von selbst besser wird, wenn das, was die Ohrenschmerzen verursacht, abheilt.

    Wäre natürlich schön, wenn die Ärzte denn wenigstens die Ursache der Ohrenschmerzen finden könnten. Keine Anzeichen für eine Entzündung am Blutbild zu erkennen?

    Das Medikament zur Tinnitusbehandlung ist vermutlich ein durchblutungsförderndes Präparat?

    Ich drück dir jedenfalls beide Daumen und einen großen Zeh, dass diese Phase rasch und endgültig vorbei geht.

    Maddy

    Danke. :) Und deine Bemerkung hat mich dran erinnert, dass ich mich vielleicht auch mal um die *Finanzierung* der OP kümmern sollte ... Hm...

    Gruß
    Pat

    li: Med-El Concerto+Opus 2 / OP am 10.06.2011
    EA am 10.08.2011
    re: HG Phonak Naida IX