Die Qual der Wahl...zweites Ci , nur welches....

  • Hi scs,

    nachdem nun seit langer Zeit sich nichts mehr getan hat, möchte ich mal kurz berichten wie es so ist mit einem Cochlear N6 und einem Medel Sonnet CI.

    Der ein oder andere wird das hier nicht gerne lesen bzw schmecken , es ist meine persönliche Erfahrung die ich hier gemacht habe, da ich hier nicht so wirklich zufrieden bin. Es gibt bez. Hören enorme Unterschiede zwischen den Implantaten und den Prozessoren.

    Es ist in der Tat wirklich so, dass Medel hier der eindeutige bessere Hersteller im Vergleich zu Cochlear ist.
    Medel schafft es annähernd sehr gut, ein perfekt gutes, qualitatives Sprachergebnis zu liefern, die Auflösung ist zufriedenstellend. Vorausgesetzt man hat FS4P Strategie. Der Sonnet liefert sehr viel Input und die Mikros sind hervorragend gebaut, mit Ausnahme von ein paar Kleinigkeiten. Man gewinnt hier den Eindruck, Medel übertönt Cochlear mit dem Hören , wenn man diese zusammen trägt... Musik ist mit Medel angenehm, vorrausgesetzt man hat eine ruhige Umgebung.

    Bez. Marketing Medel über ihr System. Ich stehe natürlich immer kritischen Versprechen misstrauisch gegenüber, jedoch ist dies hier nicht der Fall. Triformance und vieles mehr kann sich hier sehen lassen. ! Respekt!


    Bei Cochlear wird die Sprache niemals an das natürliche Klangbild herankommen, es ist immer mit Micky Maus Klang und kritischer Auflösung verbunden. Entsprechend fällt das Hörergebnis auch definitv schlechter aus.
    Sosehr man auch bei genannten Hersteller auch bewundern kann, wie toll die Einstellmöglichkeiten bei Cochlear sind, bedauerlicherweise führen sie alle zu keinem zufrieden-stellenden Ergebnis. Man muss sich vorstellen als würde man durch Watte mit ner kaputten Stimme reden.

    Ich trainiere seit über 7 Monaten mit dem Cochlear N6 , jeden Tag mehr als drei Stunden. Jetzt hab ich keine Lust mehr. Ich war alle 3-4 Wochen beim nachstellen. In der Lautstärke kann ich nichts mehr herausholen, lediglich Kleinigkeiten bez. Kontraste. Die 900er Pulsrate von Cochlear ist für meinen Kopf zu gesalzen, zu langsamer Puls und es kommt mir so vor , als würde ein wichtiger Teil der Informationen fehlen. Zu verzerrter Klang und sehr soft / mild.

    Aktuell habe ich jetzt eine Pulsrate von 2400, diese ist derzeit momentan das beste Ergebnis das man hier bei mir mit einem N6 haben kann. 3500er Pulsraten waren zuviel, davon bekam ich Kopfschmerzen.
    So toll fortschrittlich das Zubehör von Cochlear ist , so toll ihre Erfahrungen ist, ich bin im wesentlichen enttäuscht von Cochlear.

    Wenn man Telefoniert oder eine Audioverbindung aktiv hat, ist das Klangverhalten gefühlt besser. Ist man jedoch mit den N6 Mikro unterwegs ist es ein Alptraum. Und ja, Mikrofilter schon etliche male gewechselt.
    Bei Unterhaltungen mit dem N6 in lauteren Umgebungen und / oder mit mehreren Leuten mit Hintergrundgeräuschen schafft es der N6 nur sehr selten ein akzeptables Audioergebnis zu liefern .

    Wer jetzt also sagen kann , mit welcher Mikroeinstellung ich arbeite, nun der N6 hat den Richtmikrofonmodus, weil es die einzig logische Möglichkeit ist für meinen Kopf, überhaupt etwas erkennen zu können. Das merkt man schon beim Autofahren mit Radio hören. SCAN IST HIER ABSOLUT fehl am Platz. Scan ist das schlimmste Automatikprogramm, dass ich bis jetzt erleben durfte..

    Es lässt sich also auch sagen, dass die Menge der Elektroden in der Cochlea nicht wirklich zu einer Verbesserung führen, im Gegenteil. !

    Was mich jedoch mit Cochlear richtig nervt und das muss ich hier in aller Deutlichkeit mal sagen.
    Wenn beide Prozessoren getragen werden und man kommt auf die Idee den N6 auszuschalten oder abzulegen, dann bekomme ich jedes mal einen richtig toll frequentierenden Tinnitus auf dem anderen Ohr wo Medel sitzt. Warum das so ist, ich bin kein Mediziningenieur, kann es daher nicht beantworten

    Wegen dem Klangverhalten und dem Tinnitus trage ich also aktuell kaum den Cochlear N6. Und ich höre trotzdem zufriedenstellend.
    Würde ich Cochlear nocheinmal in diesem Leben wiederhaben wollen? NEIN!

    Im Gesamten ist die Hauptsache diese, dass ich verdammt froh bin, mit dem Medel Prozessor gut hören und auch Unterhaltungen gut verstehen kann.

    Mich würde mal ein Vergleich zwischen AB vs Medel sehr interessieren.

  • Hallo Mcgyver,

    Ich bedauere sehr, dass du nur begrenzte Hörergebnisse hast.

    Jedoch glaube ich, dass das mehr auf Deine Hörbiografie zurückzuführen ist. Bedenke auchch, dass du eine Gehirnhautentzündung hattest, da kann es immer wieder zu Verknöcherungen führen. Selbst wenn Du auf dieser Seite nachräglich ein Medel-Implantat einsetzen lässt, kannst du anschließend den Medel-Sorachprozessor nicht mit Cochlear vergleichen. Da nun bei einer erneuten Einführung der Elektroden die Lage eine andere ist. Wenn Du nur eine Mickey- Maus-Stimme hörst, dann liegt das definitiv nicht an den Sprachprozessor, sondern leider an Deiner Hörbiografie.

    Generell finde ich zwei unterschiedliche Systeme ungünstig. Ich lasse mich in diesem Jahr ebenfalls auf dem zweiten Ohr implantieren und werde Cochlear treu bleiben. Aber auch bei mir wird das linke Ohr deutlich schlechter sein, als das rechte, an dem ich seit 27 Jahren das gleiche Implantat trage. Das hat ausschließlich etwas mit meiner Hörbiografie zu tun.

    Letztendlich werden Dich die Gründe kaum trösten, vielleicht kannst du noch eine Reha beantragen, um das optimalste aus Cochlear Sprachprozessor herauszuholen.

    Lieber Gruß

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

  • Hallo Mcgyver,

    es ist wirklich sehr bedauerlich, dass es bei Dir so schlecht läuft mit Cochlea und dieses CI äußerst bescheiden arbeitet, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass Dein eigener Wille und Dein Gehrin die Defiziete von Cochlear von selbst mit der Zeit mehr und mehr ausgleicht und Cochlear dadurch verbessertd.

    Aber allerherzlichsten Dank und vollen Respekt dass DU Dich hier traust das so offen zu schildern.

    Ich hoffe dass wirklich wirklich viele Deinen Post lesen bevor sie sich entscheiden,

    denn ich finde die Art und Weise wie Cochlear wirbt mehr als bedauerlich, ich gehe sogar soweit dass es verboten gehört!!! (alles selbst erlebt);

    und AB ist da um nichts besser, die sind sogar zumindest in Süddeutschland noch aggressiver, denn Sie wollen natürlich aufholen weil weit zurückgeschlagen und das kann sich doch der Phonak Konzern nicht bieten lassen Nummer Drei von Drei zu sein, aber glaubt mir was mir da für ein Scheiß (Entschuldigung für die Ausdrucksweise, werde gerade wieder überproportional intensiv daran erinnert und lasse diesen Ausdruck auch jetzt so stehen damit ihr vielleicht meine wiederaufkommenden Emotionen mitempfinden könnt) von einem AB Ingenieur gesagt wurde ist meines Erachtens nach sogar gefährlich, es ging da um eine Diskussion um die Elektrodenträger von AB, der HDo hingegen ist lt. meiner eignen persönlichen Nachforschungen mit sehr viel Potential versehen, aber die Elektroden-AUswahl ist es nicht und das ist glaube ich doch das Wichtigste.

    Leibe Grüße und alles Gute für Deine weiteren Hörverbesserungen.

  • Hallo Ihr Lieben,
    die ganzen technischen Ausführunen lassen einem schon ganz schön den Kopf rauschen. Ich hatte mich auch nicht allzu intensiv mit der Technik auseinander gesetzt. Auf die Prospekte kann man sich ja auch nicht wirklich verlassen. Ich habe schon das ein oder andere Mal gezweifelt, ob ich mich richtig entschieden habe. Ich sitze gerade zwischen OP und EA und hatte mich für Med El entschieden. Das eindeutige Statement geht jetzt natürlich für mich runter wie Öl. Man kann ja diese Sache leider im Vorfeld nicht ausprobieren. Das ist wirklich sehr schade. Aber man muss sich ja irgendwann entscheiden und wird nie erfahren, ob es wirklich die beste Entscheidung war.
    LG

  • Hallo scs,

    Ich finde Dein Posting mehr als daneben! Es ist polemisch und vor allem inhaltlich total falsch.

    Alle 3 Systeme haben ihre Brechtigung. Keiner von uns kann sagen, das Produkt A ist besser als Produkt C. Du erst recht nicht, da du noch gar nicht implantiert bist, und auch nur theoretisches Wissen besitzt.

    Natürlich kann jeder seine Enttäuschung ausdrücken und schreiben, wenn die individuellen Erwartungen an das Hören nicht eingetreten sind. Das ist vollkommen legitim und nachvollziehbar. Dafür hat jeder mein vollständiges Verständnis. Aber es geht eindeutig zu weit, aus mutmaßlichen Annahmen implizite CI-Firmen zu verunglimpfen. Du bewegst dich damit auf ganz dünnes Eis und Dein Posting kann auch strafrechtliche Konsequenzen haben, da wir im öffentlichen Raum posten!

    Wie gut ein Patient hört, ist nicht vom System abhängig, sondern von der Hörbiografie und von seinem Gehirnsynapsen.


    Beste Grüße

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

  • Hallo MacGyver, zuerst einen Trost, das 2. CI hast ja erst wenige Monate! D.h. es kann sich also noch einiges tun mit vielen weiteren Anpassungen, dass der Höreindruck mit dem Cochlear besser wird!

    Ich habe es jetzt erst nach 4 Jahren (fast) geschafft, das 1. CI dem 2. CI voll anzugleichen! Es fehlt nur noch etwas Lautstärke, habe den Eindruck, dass leisere Anteile "abgeschnitten" sind, klingt nicht so detailliert und voll. Mit Kopfhörern, wenn ich lauter aufdrehe, gleicht es sich an, je lauter ich stelle!

    Auch meine Erfahrung war, am feinsten, detailliertesten klingt es mit >= 10 Kanälen, hohen Pulsraten und FS4p statt "nur" FSP, Kodierung der Feinstruktur bietet dabei nur Med-El.

    Laut Studien soll FS4p tendenziell beim Sprachverständnis schlechter abschneiden. Ich denke, dass hier mancher mit zu vielen Details in starkem Störlärm nicht klar kommt und somit damit in solchen Situationen schlechter versteht. Ich selbst kann das so nicht bestätigen, habe eher davon profitiert!

    Da ich aber nun wegen Fehlreizungen an Cochlea, HInterkopf u. Nacken eine triphasische Kodierungsstrategie fahre - vertrage vor allem links nicht soviel Strom - , sind hier zur Zeit 2 Kanäle für die Feinstruktur, also FSP, aktiviert. Muss mal fragen, ob man testweise 4 Kanäle aktivieren kann, oder dagegen spricht, dass auf jeder Seite 2 Kanäle abgestellt sind...

  • Hallo scs,

    ich sehe keine Grundlage für eine Entschuldigung. Warum auch?

    Im Gegensatz zu Dir verhalte ich mich den verschiedenen Systemen neutral gegenüber. Man kann sich natürlich in verschiedene Studien und auch technischen Beschreibungen hineinlesen, aber man erhält dadurch kein allgemeingültiges Wissens. Letzendlich ist es definitiv nicht ausschlaggebend, wie die technische Codierung erfolgt. Das ist dem Gehirn schlicht und einfach egal. Wieviel ein Patient von Cochlear Implant profitiert, ist von vielen anderen Faktoren (Hörbiografie, Leistungsfähigkeit der Gehirnsynapsen, Rückhalt im persönlichen Umfeld und auch die persönliche Stimmungslage etc.) abhängig. Ich persönlich würde auch mehr einen Schwerpunkt auf die Form des Elektrodenbündel, hinsichtlich einer möglichen Reimplantation legen.

    Ich habe Anfang der 90er Jahren Fr. Dr. Hochmair und ihren Mann kennengelernt. Sie haben beide ohne Frage großartiges geleistet. Mittlerweile ist auch MED-El kein Familienunternehmen mehr. Ich finde es einfach faktisch total verkehrt, zu behaupten, nur bei MED-El erhält man in deutsch Auskunft. Das ist bei Cochlear Gmbh (Sie haben die gleiche Geschäftsform wie MED-EL) in Hannover und auch in Basel (der europäischer Hauptsitz - Cochlear AG) ohne Probleme mögliche. Das gleiche gilt auch für AB. Alle drei Cochlear Implantat Firmen haben verschiedene Marketingstrategien. Wie diese auf dem Einzelnen wirken, ist ganz unterschiedlich. Ich würde das sicherlich nicht bewerten, sondern für mich mein Optimum herausziehen.

    Es ist ja vollkommen legitim, dass Du Dich für ein MED-EL-Gerät entschieden hast. Ich finde es auch gut, dass Du Dich umfassend informierst. Aber Du hast dieses Wissens nur auf theoretischer Basis, in der Praxis selbst hast Du da keinerlei Erfahrungen. Mir stört es einfach gewaltig, dass Du technisch aufgeplustert Kommentare schreibst ohne das große Ganze zu kennen. Zudem schreibst wortwörtlich:... bei Dir so schlecht läuft mit Cochlea und dieses CI äußerst bescheiden arbeitet... N6 arbeitet bestimmt nicht bescheiden, das ist einfach eine falsche Tatsachenbehauptung und kann so nicht stehen bleiben. N6 trage ich zur Zeit, und komme damit mehr als gut zurecht.

    Hilfreich wäre auch, wenn Du Dich mal richtig vorstellen würdest.

    Beste Grüße

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

    • Offizieller Beitrag

    Echt schade das es noch nach hinten ging. Ich selber bin nun bei der Cochlear Seite wieder runter mit der Impulsrate und arbeite wieder mit 1200 und nicht mehr mit der 1800, habe weniger Tinnitus, und haben auch eher nur noch selten Tinni wenn ich nur Cochlear trage und Med el gerade nicht.
    Ich denke du solltest den N6 schon auch tragen und es weiter versuchen, notfalls mal eine Reha über 5Wochen machen vlt. finde man dort dann eine Lösun die dir weiter hilft.
    Wie wird denn ein gestellt, wird versucht Cochlear an Med el anzupassen oder umgekehrt? Was sagen den die Ärzte zu deinem Tinni?

  • Ich meine nicht, dass sich KarinLa bei scs entschuldigen sollte, jedoch stimme ich auch nicht mit jeder Aussage überein.

    Zitat

    Alle 3 Systeme haben ihre Brechtigung. Keiner von uns kann sagen, das Produkt A ist besser als Produkt C. Du erst recht nicht, da du noch gar nicht implantiert bist, und auch nur theoretisches Wissen besitzt.

    Hilfreich wäre auch, wenn Du Dich mal richtig vorstellen würdest.

    Die ersten zwei Sätze sind i.O., dennoch möchte ich nicht soweit gehen und jemanden von einer Diskussion ausschließen, nur weil er kein CI hat und deshalb auf keine eigenen Erfahrungen zurückgreifen kann.

    Eine "richtige" Vorstellung sehe ich ebenfalls nicht als unbedingt nötig an. Inwiefern solle das hilfreich sein und wenn ja, für wen?


    CIs, also die Sprachprozessoren, die Implantate und die verschiedenen Einstellungen, das sind nur der rein technische Teil. In der Praxis gibt es noch viel mehr Aspekte, die am Ende zu dem jeweils individuellen Hörerlebnis führen. Mehr als die Hörbiografie und die Synapsen. Ich zähle da z.B. noch die Psyche, die körperliche Konstitution, die qualitative Umsetzung der CI-OP (?!), das Training, etc. dazu. Ein direkter Vergleich der verschiedenen Produkte ist deshalb von der Logik her nicht möglich. Es spielt demnach keine Rolle, ob die Produkte vom gleichen oder von einem anderen Hersteller stammen.

    Durch ein (verbissenenes) Training müssen und können nicht automatisch die besten Ergebnisse erzielt werden. Sehr oft wurde mir sicher nicht ohne Grund gesagt, dass ich vor allem Geduld benötigen würde, dass ich das Hören neu lernen müsste und wahrscheinlich ist das auch für alle anderen CI-Nutzer der klügste Rat. Es gibt zudem wissenschaftliche Erkenntnisse, dass selbst sogenannte "Normalhörende" mit ihren beiden Ohren nicht exakt gleich hören.* Wie soll dann erst ein Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung erwarten können, mit einem oder zwei Hörgerätem oder CIs einen direkten Vergleich seiner beiden Ohren anzustellen und sich vielleicht (zu) hoher Erwartungen hinzugeben?

    Wenn zum Teil unangenehme Wahrheiten angesprochen werden, dann wäre es sinnvoll und auch schön dabei sachlich zu bleiben. Franzi hat übrigens mit der Frage nach der Einstellung ein Thema angesprochen, das durchaus wichtig ist. Durch Gespräche mit anderen CI-Nutzern habe ich leider erfahren müssen; die Qualität der Einstellungen bezogen auf das Endergebnis schwankt ernorm. Vielleicht gibt es in naher Zukunft Fortschritte, die den Audiologen ihre Arbeit erleichtern und die für uns zu besseren Ergebnissen führen.

    *Bsp:

  • Lieber Andy,

    Herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Standpunkt, den ich vollkommen teile.

    Nachträglich ist mir noch eingefallen, dass auch die Dauer der eigentlichen Taubheit und auch die Anlage des Sprach- und Hörzentrums ausschlaggebend für die Qualität der Hörfähigkeit sind.

    Danke, dass Du mich auf darauf aufmerksam gemacht hast, dass mein Posting auch missverstanden werden kann. Christian (scs) hat natürlich seine Berechtigung hier zu posten, dass will und kann ich ihm auch gar nicht unterbinden.

    In den 90iger Jahren war ich aktiv in der DCIG und habe viele Patienten wegen dem CI beraten. Jeder CI-Interessierter liest diese Posting in diesem Forum mit großer Aufmerksamkeit. Dadurch kann dann fälschlicherweise angenommen werden, dass die unterschiedliche Signalverarbeitungen das Nonplusultra ist. Wir, "alte Hasen", wissen, das das nicht der Fall ist. Alleine aus diesem Grund habe ich hier gepostet, um verständlich zu machen, dass alleine die Entscheidung für ein bestimmte Signalverarbeitung der Firma x überhaupt keine Garantie für ein gutes Hörergebnis ist. Es ist natürlich auch klar, wenn man direkten Kontakt mit den CI-Firmen aufnimmt, dass jede Firma auf ihre Signalverarbeitung schwört. Die Technik sollte niemals das alleinige Entscheidungskriterium sein, da die anderen bereits genannten Komponenten einen gewichtigeren Punkt besitzen.

    Es ist ja wirklich löblich, dass Christian sich im Vorfeld umfassend informieren möchte. Wie gesagt, mir sind seine Posting zu techniklastig und dadurch kann ein CI-Interessierter annehmen, dass die Technik das wichtigste Entscheidungskriterium ist. Und genau das stimmt eben nicht.

    Ich finde schon, dass es zur Netiquette gehört, sich vorzustellen. So ist es einfacher für Forenmitglieder die Hörbiografie und die Motivation eines Mitglieds einzuschätzen.

    Liebe Grüße

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

    Einmal editiert, zuletzt von KarinLa (24. April 2017 um 10:23)


  • *Bsp:

    In diesem Artikel finde auch ich mich wieder.... :)

  • Ich war von dem Artikel selbst etwas überrascht gewesen, als ich ihn das erste Mal gelesen hatte.

    Karin
    Ich danke Dir für Deine souveräne Reaktion und die Erläuterungen. Sich mit der CI-Technik zu beschäftigen kann einem ein Stück weit das Gefühl geben, sich nicht komplett hilflos in einer Situation der Unsicherheit zu befinden. Gerade auch dann, wenn schon von Anfang an ein technisches Grundinteresse vorhanden ist. Solche Beobachtungen hatte ich bereits einige Male machen können und am Ende war dann immer klar, dass da noch so viele andere Dinge sind, die das Hören beeinflussen. Das Thema ist nun mal komplex und einfache Antworten werden dem leider nicht gerecht.

    Ob ich mit anderen Fabrikaten als meinen beiden N6 (zur gleichen Zeit) besser dran gewesen wäre, das werde ich nie erfahren.

    Liebe Grüße
    Florian
    (alias Audi)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich muss sagen, dass es gar nicht so neu ist, was in dem Artikel steht.
    Ich habe mich intensiv mit dem Thema Interventionsmöglichkeiten bei dementiell erkrankten Schwerhörigen auseinander gesetzt und bin in diesem Zusammenhang auf die Aussage gestossen, dass man bei beidseitig gleich starker Schwerhörigkeit eher in das rechte Ohr sprechen sollte als ins linke, da bei vielen (nicht allen!) Menschen hierüber Sprache besser verstanden wird. Der verlinkte Artikel gibt ja eine Begründung für diese Aussage.

    Ich selbst gehöre zu denen, bei denen links das Sprachverstehen besser ist. Damit meine ich nicht nur das gemessene Sprachverstehen (Freiburger etc), sondern die wahrgenommene Anstrengung beim Verstehen von Sprache. Ist der Akku von rechten CI leer, so kann ich dennoch recht gut verstehen, ist hingegen der linke Akku leer, so verstehe ich zwar auch recht viel, aber ich muss mich deutlich mehr anstrengen. Auch beim Telefonieren ist dieser Effekt spürbar. Obwohl ich rechts und links ungefähr gleich viel verstehe, kann ich beim Telefonieren mit links noch nebenher Sachen notieren, beim Telefonieren mit rechts geht dieses nicht, da ich mich zu sehr auf das Gespräch konzentrieren muss.
    Dafür kann ich mit rechts viel besser Musik differenzieren und such Instrumente stimmen.

    Letztendlich gibt es - wie bei der Händigkeit - ein "dominantes" (Sprachversteh)Ohr. Intuitiv nutzen Menschen dieses beim einseitigen Hören: beim Telefonieren, beim Lauschen etc. Bei den meisten ist es das rechte Ohr.

    Grüsse,
    Miriam

  • Hallo Audi,

    urch Gespräche mit anderen CI-Nutzern habe ich leider erfahren müssen; die Qualität der Einstellungen bezogen auf das Endergebnis schwankt ernorm. Vielleicht gibt es in naher Zukunft Fortschritte, die den Audiologen ihre Arbeit erleichtern und die für uns zu besseren Ergebnissen führen.

    Zumindest sollte man sich ein besseres Verfahren überlegen, die Lautstärken der Kanäle besser abzugleichen! Die Methode, dass der CI-Träger subjektiv bestimmen soll, ob die benachbarten Kanäle gleich laut sind, ist sehr fehleranfällig. Da ich von klein auf, den Tiefton noch am besten hörte, ertrage ich ihn noch am besten bzw. stelle gerne lauter als nötig. D.h. es gerät dann immer im Vergleich zum Hochton zu dominant und hagelt dann später in realer Wildbahn im Störlärm alles zu... Dann gibt es das Problem, dass der Lautheitseindruck nicht linear bei allen Kanälen gleich ansteigt.

    Vielleicht hilft es, den Abgleich mit mind. 3 Lautstärkelevel leise, mittel, laut durchzuführen, um so besser evtl. "Löcher" in der Hörkurve zu vermeiden?!

    Weiter könnte man sich eine automatisierte Anpasssoftware sich überlegen, an der der CI-Träger anhand von verschiedenen Geräuschen, Sprache oder Musik sie selbst klassifiziert in verschiedenen Kriterien. So sollte es möglich sein, eine Map automatisch zu optimieren. Der Audiologe müsste dann nur jeweils die Grundparameter festlegen...?

    Gruss, JH.