@trambear danke für den Link.
Genauso sehe ich das auch.
Gruss Flocke
Zwangsimplantation - Gericht soll Präzedenzfall schaffen!
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Das war ein sehr schöner Beitrag von Dr. Zeh, bzw. von der DCIG! Hier merkt man, dass jemand wirklich weiß, wovon er spricht. Hoffentlich werden diese oder ähnliche Argumente in die Entscheidungsfindung einfließen.
Dennoch, auch wenn eine CI-Implantation entgegen dem Willen der Eltern abzulehnen ist, wird in dem Beitrag die besondere Verantwortung der Eltern eines Kindes deutlich. Wie immer sie sich entscheiden; sie -und vor allem ihre Kinder- werden mit den Folgen leben müssen.
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Stellungnahme: Entscheidungsprocedere zur CI-Operation in Niedersachsen:
Hier ein Bericht der ans Gericht geht.
.... ich bekomme das 2. Zitat Twitter oder Facebook nicht rein...leider ist nicht Jeder dort angemeldet oder gar zugelassen, die Beiträge zu lesen
Was steht denn im Bericht von Dr. Zeh?
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Was heißt "bekomme ich nicht rein"?
Beide Links, sowohl Twitter als auch Facebook gehen definitiv ohne Anmeldung. Grade in einem privaten Fenster ausprobiert.
Evtl. auf Arbeit und dort ist es geblockt?
Ansonsten:
ZitatHEUTE findet in Niedersachsen eine gerichtliche Anhörung statt. Der
„Fall“ schlägt im Vorfeld hohe Wellen: Es ist die Rede von einer
drohenden Zwangsimplantation eines gehörlosen Kindes gehörloser Eltern.
Die Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e.V. (DCIG) hat zu dieser Situation eine klare Meinung:
Eine CI-Implantation ohne Zustimmung der Eltern ist strikt abzulehnen!
Begründung:Gehörlos geborene Kinder können durch Versorgung mit einem
Cochlea-Implantat (CI) die Lautsprache erwerben. Dazu ist jedoch eine
gute, engagierte lautsprachliche Umgebung und eine positive Grundhaltung
der Eltern gegenüber der Implantation und ihren Folgen zwingend
erforderlich. Die Eltern müssen ihr Kind über Jahre hinweg beim Erwerb
der Lautsprache unterstützen. Sie müssen bereit sein, viele Folgetermine
etwa an einem Rehabilitationszentrum wahrzunehmen. Und sie müssen ihr
Kind auch auf seinem Weg in die lautsprachliche Gesellschaft aktiv
begleiten. Alles in allem bedeutet dies ein großes Engagement bei allen
Stationen eines Kinderlebens – vom Kindergarten über die Grund- und
weiterführende Schule bis hin zu Ausbildung und Beruf. Dies lässt sich
nicht an Therapeuten delegieren und muss im Alltag der Familien fest
verankert sein. Ein solcher Weg ist nicht leicht. Er gelingt nur dann,
wenn die Entscheidung für ein CI bewusst getroffen wird. Ist das Leben
hörender Eltern von CI-Kindern schon vor besondere Herausforderungen
gestellt, ist es das von gehörlosen Eltern mit CI-versorgten Kindern
ungleich mehr - und mit wesentlich weitreichenderen Folgen. Insbesondere
müssen diese Familien bereit sein, ihr Kind im Erwerb einer ihnen
teilweise fremden Sprache zu unterstützen und ihr Kind auf dem Weg in
die lautsprachliche Gesellschaft zu begleiten. Dies erfordert in der
Regel die Öffnung der Familie für andere, lautsprachlich kompetente
Bezugspersonen. Sie müssen akzeptieren, dass diese Bezugspersonen ein
eigenes Vertrauensverhältnis zu ihrem Kind aufbauen, ohne dass sie es
selbst vollständig nachvollziehen können. Sie müssen dann die Balance
schaffen zwischen der eigenen Elternkompetenz und dem Abgeben wichtiger
Lebensbereiche an andere Personen. Die Bereitschaft dazu kann nicht
selbstverständlich erwartet werden.
Bei einem Cochlea-Implantat
ist es mit der Operation ja nicht getan. Das Kind kann von dem Implantat
nur profitieren, wenn auch der Sprachprozessor regelmäßig getragen wird
und das Kind eine intensive Hör- und Sprachtherapie bekommt. Sind die
Eltern gegen eine Implantation, ist ja noch nicht einmal gewährleistet,
dass dem Kind der Sprachprozessor aufgesetzt und für die
Funktionsfähigkeit des Systems (z.B. Batteriewechsel etc.) gesorgt wird.
Des weiteren müssen die regelmäßigen Therapietermine wahrgenommen
werden und das Kind muss einen Zugang zu einer lautsprachlichen Umgebung
bekommen. Wie soll das alles gewährleistet werden, wenn die Eltern
gegen die Implantation sind?
Jede Operation setzt eine korrekte
Indikationsstellung voraus. Bei einem Cochlea-Implantat darf die
medizinische Indikation nicht gestellt werden, wenn die notwendige
Nachsorge nicht gewährleistet werden kann. Das ist der Fall, wenn die
Eltern gegen eine Implantation sind. Es wird hoffentlich niemand so weit
gehen, das Kind zwangsweise aus der Familie herauszunehmen und in ein
Heim oder in eine Pflegefamilie zu geben, um die erforderliche
Sprachunterstützung und Nachsorge zu gewährleisten. Die Traumatisierung,
die ein zweijähriges Kind durch eine Trennung von den Eltern erleiden
würde, wäre in keinem Fall zu rechtfertigen. Entsprechend den
medizinischen Leitlinien ist eine nicht sichergestellte postoperative
Rehabilitation/Nachsorge eine absolute (!) Kontraindikation gegen eine
CI-Versorgung. Deshalb hätte in vorliegendem Fall schon von den
behandelnden Ärzten die Indikation für ein CI gar nicht gestellt werden
dürfen.
Deshalb:
Eine CI-Implantation gegen den Willen der
Eltern ist aus Sicht der DCIG nicht im Sinne des Kindeswohls und würde
sowohl dem Kind als auch der betroffenen Familie mehr Schaden als Nutzen
zufügen.
Dr. med. Roland Zeh
Präsident der DCIG e.V.Quelle:
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Sehr gut geschrieben die Stellungnahme und deckt sich völlig mit meiner persönlichen Meinung.
Ich hoffe, dass von einer Zwangsimplantation abgesehen wird. Diese würde dem Kind unter diesen Voraussetzungen möglicherweise nicht viel bringen.LG
SaSel -
Natürlich steht das Kindeswohl an erster Stelle, es ist unanfechtbar.
Fakt ist, dass die Eltern gehörlos sind und es dadurch schwierig ist, dauerhaft eine Umgebung in Lautsprache zu gewährleisten. Rehabilitation ist begrenzt, das richtige Lernen des Hörens geschieht tagtäglich.
Es wäre möglicherweise falsch, eine Zwangsimplantation anzuordnen. In der Haut der Eltern möchte ich nicht stecken, eine verzwickte Situation. -
Twitter- link geht bei mir auch nicht, weil einfach zu kleine Schrift, seeeehr mühsam zu lesen, eigentlich kaum lesbar, und anscheinend ist da nur Teil 1 drin. Bin zu Hause und nichts ist geblockt.
Könnte jemand das vom Twitter abschreiben und hier nochmal reinsetzen?Sonst- Dr. Zeh hat gut argumentiert, es könnte aber sein, dass der Schuß nach hinten los geht und das Kind entzogen wird, bzw. abgemildete Form, es kommt ein Familienhelfer rein, und das wäre seiner Mienung nach, auch nicht das Gelbe vom Ei. Jetzt kommt es auf den Richter an.
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Das auf Twitter sind Bilder. Zoom mal größer, dann lässt sich das besser lesen. Und nach rechts/links wischen für die weiteren Bilder. MÜssten 4 Bilder sein.
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- Offizieller Beitrag
Hallo,
eine Zwangsimplantation darf es nicht geben - ganz klar.
Allerdings stört mich gerade der Auftritt von Frau Kestner. Die erste Verhandlung musste abgesagt werden, weil kein Dolmetscher zu haben war. Nun... Frau Kestner ist Dolmetscherin, warum war ihr der Fall nicht wichtig genug um zu dolmetschen?
Welche Rolle spielt sie genau - ausser dass sie gegen das CI wittert und Nebenwirkungen sowie Risiken total übertrieben darstellt, um eine entsprechend negative Sicht auf das CI zu vermitteln?Grüße,
Miriam -
- Offizieller Beitrag
Keine Ahnung welche Rolle diese Dame spielt, aber sie darf ja nicht mir rein in den Saal steht in einem Beitrag von ihr. Da steht das sie als Beraterin von der Richterin abgelehnt wurde.
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Heute um 19:30 Uhr NDR "Hallo Niedersachsen" Thema über Prozess: Hörimplantat für Kind gegen den Willen der Eltern bitte ansehen.
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Zwangsimplantation ganz klar: nein.
(Zwangs-)Aufklärung der Eltern zum Thema CI & Hörgerät auch bei Taubheit: ja.Ich habe meinem ältesten Sohn die Chance auf EIN CI gegeben.
Schon beim Vorgespräch gab es eine elende Diskussion darum, dass 2 Cis für das Kind besser wären und blablabla.
Ich habe stur und steif gesagt, dass ich nur ein CI akzeptiere.
Wenn das gut geht, kann er immernoch ein 2. CI im Vorschulalter auf eigenen Wunsch bekommen.
Das 1. CI ging so grandios in die Hose, dass ich froh bin nur ein CI akzeptiert zu haben!
Dieses eine CI haben wir am 16.09.17 komplett abgelegt und werden zu einem späteren Zeitpunkt nochmal einen
Aktivierungsversuch starten.
Aber es gibt bei mir definitiv kein 2. CI, bevor nicht das 1. CI mal 1 Jahr lang regelmäßig getragen wurde und Erfolg zeigt.Die kommen einem immer um die Ecke von wegen ja ein Kind wird mit 2 Ohren geboren, dann muss man auch beides implantieren....
Was keinem klar zu sein scheint: 2 CIs gleichzeitig sind auch eine enorme Belastung.
Das Gehirn muss auf einmal von beiden Seiten Eindrücke verarbeiten, wird von 2 Seiten beschallt, es sind 2 Knochenwunden, die wetterempfindlich sein können, es sind 2 Ohren, die operiert wurden.....Ein Baby im Mutterleib hat schon mit beiden Ohren gehört quasi seit es bewusst denken kann.
Das ist doch was ganz anderes!
Das kommt nicht zur Welt und bumms wird es plötzlich mit 2 Geräten dauerbeschallt.
Ein hörendes Kind hat wochenlang Mamas Herz von innen schlagen hören.
Im Mutterleib geht es mit z.T. an die 90dB nicht gerade leise her. Der Mamabauch blubbert und gluggert....Ich finde ein CI ist okay, das ist eine Chance fürs Kind.
2 CIs auf einen Schlag finde ich..... zu viel. -
Hallo Joleni,
dass immer mehr Kinder gleichzeitig beidseits operiert werden, ist noch recht neu (zumindest im ICF und auch in den Foren habe ich früher nie etwas davon gelesen (außer, wenn eine Verknöcherung der Cochlea zu befürchten war). Als mein Sohn vor etwas über 8 Jahren sein 1. CI bekommen hat, war ganz klar, dass zuerst die eine (schlechtere, falls vorhanden) Seite operiert wird und ein paar Monate-Jahr später das 2. CI. Erst seit 2- vielleicht 3 Jahren treffe ich während den Rehas im ICF immer öfter Kinder, die gleichzeitig auf beiden Seiten operiert wurden. Beides hat sicherlich Vorteile (nur 1, wenn auch längere Narkose, nur 1 KH-Aufenthalt, vermutlich kürzere Rehaphase, "billiger für die KK") und auch die Nachteile, die du ja schon genannz hast (vor allem, wenn es Probleme gibt). Ich würde mich heute vermutlich auch für die zunächst einseitige Implantation entscheiden.
Ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu: Zwangsimplantation nein, Pflicht zur Aufklärung schon.Schade, dass euer Sohn das CI nicht akzeptiert...
Viele Grüße
Katja -
Hör-Implantate gegen den Willen der Eltern?
zu sehen in Mediathek NDR
NDR//Aktuell - 21.11.2017 16:00 Uhr
Gruß
Anne -
Hör-Implantate gegen den Willen der Eltern?
Ich füge mal den Link hinzu:
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- Offizieller Beitrag
Hallo,
ich habe den kurzen Beitrag gesehen.
Hier wird gesagt, dass die Anzeige erfolgte, weil die Eltern sich nicht beraten lassen wollten.
Also eine ganz andere Aussage als "Zwangs-Implantation".Grüße,
Miriam -
Im NDR-Beitrag heisst es, dass die Klinik Braunschweig das Jugendamt informiert hatte, weil sich die Eltern nicht beraten lassen wollten.
Das ist in der Tat eine andere Konstellation, als es zu Beginn den Anschein hatte. Da stimme ich muggel zu.
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- Offizieller Beitrag
Ohje da sieht man mal wieder was draus gemacht wird von den Medien und was so auf Facebook und co draus gemacht wird.
Dazu kommt das gestern auf NRD 2 mal das thema in verschiedenen Sendungen kam und scheinbar 2 verschieden Artikel draus gemacht wurden. Ich hab es nicht selber gesehen.
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So, wie die Mutter argumentiert, wird es wahrscheinlich "Zwangsimplantation" geben.
Nix für ungut, ich will keinen beurteilen, keinen beleidigen, aber sie präsentiert den klassischen Beispiel einer "Affenliebe".lupus danke für den link.
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