Mein Weg zum CI - ein Tagebuch

  • Hallo,


    zuerst einmal kurz eine Vorstellung: Ich bin 28 Jahre alt, komme aus Tirol. Ich bin links gehörlos (ws. von Geburt an, aber man weiß es nicht genau, weil man erst darauf gekommen ist, als ich 10 Jahre war) und rechts hatte ich mit 12 einen Hörsturz und bin seither Hörgeräteträger. Heuer hatte ich 2 Hörstürze und seitdem wird mein Gehör auf rechts sukzessive schlechter (Einsibentest bei 65db nur 10%, 85 db 15%). Deswegen habe ich mich nach eingehender Recherche und langen hin- und herüberlegen für ein Implantat auf der rechten Seite entschieden. Als Fabrikat habe ich Advances Bionics (AB) ausgewählt. In Österreich wird zwar überwiegend MedEL empfohlen (und an manchen Kliniken nur MedEL operiert), aber ich hab mich bewusst für AB entschieden wegen dem mMn. besten Sprachprozessor auf dem Markt, dem Zubehör, den laufenden Innovationen und auf Grund der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Hörgerätehersteller Phonak - benutze seit Jahren deren Produkte und bin zufrieden. Außerdem will ich nach der OP weiterhin aktiv Musik machen. Deswegen denke ich das AB hier die beste Wahl ist.


    Ich werde diesen Thread hier als eine Art Tagebuch führen. Am 05.09. geht's für mich los. Bin schon sehr gespannt, ich hab negative als auch positive Erfahrungen gelesen. Ich werde sehen (oder besser gesagt "hören") wie es für mich laufen wird.


    Leon.

  • Hallo Leon,

    herzlich willkommen bei uns "Blechohren"!  :)

    Wünsche Dir schon jetzt alles Gute für die Implantation und ab der Erstanpassung des Soundprozessors eine spannende akustische Entdeckungsreise!

  • aber ich hab mich bewusst für AB entschieden wegen dem mMn. besten Sprachprozessor auf dem Markt, dem Zubehör, den laufenden Innovationen und auf Grund der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Hörgerätehersteller Phonak - benutze seit Jahren deren Produkte und bin zufrieden. Außerdem will ich nach der OP weiterhin aktiv Musik machen. Deswegen denke ich das AB hier die beste Wahl ist.

    Hi,

    ich stand vor nicht all zulanger Zeit vor der Qual, welches Implantat es denn nun wirklich werden sollte. Mein erstes Implantat(rechts) ist von Medel. Aus genannten Gründen (siehe anderen Thread von mir ) hatte ich für das andere Ohr die Wahl zwischen Advanced Bionics und Cochlear, nach langen hin und her habe ich mich dann für Cochlear entschieden, welches auch vor drei Wochen eingesetzt wurde..

    Glückwünsch, dass du dich für ein CI entschieden hast.! Dass du AB genommen hast ist deine Entscheidung, jedoch finde ich das Argument " mMn. besten Sprachprozessor auf dem Markt,.....Zubehör von Phonak...." kann hier einfach nicht so stehen bleiben. Fakt ist, es gibt keine Rankingliste unter den vier Herstellern von den Cochlea Implantanten, welches denn nun wirklich hier das beste ist.....Ich musste mir hier auch erklären lassen, dass auch das Ohr und die Hörbiographie eine Rollen spielen, ich nahm früher auch an , MEDEL wäre der beste.....Ich bin in dem selben Alter wie du und mittlerweile etwas vorsichtiger geworden. Ich habe schon sehr viele Produkte von Phonak erleben dürfen, von den ersten bis zu den neusteten Hörgeräten ( Stand November letzten Jahres) ....inc. dem Zubehör auch FM Anlagen. Die neuesten FM Anlagen von Phonak( Roger PEN ) finde ich in Kombination mit meinem Medel CI zwar genial, jedoch ist es technisch nicht ganz ausgereift. Störungen und Aussetzer inclusive. Anlage ist jedoch lt Meinung des Herstellers in Ordnung.....

    Du weisst schon, dass du mit deinem AB Prozessor auch mit Akkus arbeiten darfst, wenn du einen Phonak X Empfänger 17 einstecken möchtest?(In Verbindung mit einer Phonak FM Anlage, bsp Roger Pen), dir jedes mal das Gerät um den Hals hängen musst, wenn du Musik etc hören möchtest oder das Handy anddockst........du an dem Prozessor überhaupt kein Kabel anstecken kannst....

    Ich möchte dich nicht von etwas abbringen , nur dass du darüber Bescheid weißt... Ein Freund von mir wurde letzte Woche mit der EA des neuen AB Prozessors versorgt und er hat mir in den darauf folgenden Tagen berichtet(meine Neugierde) , dass die Übertragung über den Phonak Empfänger 17 um Welten besser ist als mit dem Compiloten.... Auch ist es für ihn mehr als ärgerlich , dass kein Kabel angesteckt werden kann... er muss also nun mit Akkus arbeiten (aufgrund des Roger X Empfängers von Phonak) ...

    Ich bin deswegen froh, in letzter Sekunde Cochlear genommen zu haben, jedoch kann ich erst nächste Woche am Freitag Stellung dazu nehmen, da ich erst da die EA habe :D

    Es sind wie gesagt nur Erfahrungen und Worte......lass dich nicht davon entmutigen Phonak zu nehmen und ich bin mir sicher, du wirst die richtige Wahl treffen....

  • Hallo MacGyver, danke für deine Nachricht.

    Anscheinend muss ich meine Entscheidungsfindung präzisieren, das mache ich gerne. Dazu musst du wissen, dass ich semiprofessionell Musiker bin (Trompete/Flügelhorn) und beabsichtige,
    auch in Zukunft weiterspielen zu können (wenn auch ws. nicht mehr auf dem gewohnten Niveau). Hier einige Gründe warum ich AB genommen habe:

    1. die supertolle Beratung von eine AB Produktvertreter per E-Mail (sogar im Urlaub). Hab noch nie einen so tollen und engagierten Produktvertreter gesehen.
    2. AB bietet die Höchste Stimulationsrate an. Das soll für das Musikhören wichtig sein.
    3. das neue Implantat HiRes ultra welches ich im September implantiert bekomme.
    4. die technische und Innovationskomponente sowie die Zusammenarbeit mit Phonak und dessen Technologien und die Tatsache, dass AB derzeit an ein CI Cross System arbeitet (ähnlich wie das Hörgeräte CROS System).
    Für mich wäre ein CI Cros System die Optimallösung, weil dann brauch ich kein zweites CI und kann auf Innovationen der Medizin/Technik in den nächsten 5-10 Jahren warten - die sicher kommen werden. Und damit kann dann mein
    linkes Ohr versorgt werden.
    5. wenn der Operateur es schafft mein Restgehör noch zu erhalten, kann zusätzlich ein EAS-Prozessor für die tiefen Lagen ohne zusätzlichen Aufwand verwendet werden.
    6. War ich mit dem Phonak CROS Hörgerätsystem immer sehr zufrieden und verwende auch schon Zubehörteile, die ich weiter verwenden kann mit CI (ComPilot)
    7. hat mir das Bauchgefühl gesagt "bloß" nicht MedEL. Mir ist deren Marketingstrategie und deren „Konkurrenzbashing“ einfach suspekt, vor allem weil es objektiv gesehen nicht stimmt dass MedEL den anderen Anbietern weit überlegen ist.
    8. Die von unabhängigen Experten bestätigten Vorteile von AB beim Musikhören.
    9. Eine der wenigen Expertinnen für Musikpädagogik im CI Bereich in Österreich ist auch freie Mitarbeiterin bei AB. Ich bin mit Ihr in Kontakt getreten. Ohne ein Produkt vorzuschlagen machte Sie mir einen positiven und professionellen Eindruck. Nach ihrer Anleitung werde ich die Reha bestreiten.

    Ich kenne den ComPilot durch meine Hörgeräte schon. Den hab ich schon zum telefonieren und zum Fernsehen benützt. Für mich ist das eine ok Lösung. Ich brauch keine Stecker auf meinem Prozessor, welches nur unnötig Platz verschwendet, wenn ich das ganze auch Kabellos haben kann. Ich verste deine Entscheidung Pro Cochlear, ich hatte diese Fa. (neben Octicon) auch auf dem Schirm. Leider ist es in Tirol auch mit der Nachsorge etwas schwierig. Bei AB wurden mir schnell und umkompliziert Wege zum Service aufgezeigt, was ja als CI Träger dann auch wichtig sein soll. Das gab auch einen Ausschlag pro AB.

    Alles in allem kochen alle 4 Hersteller mit Wasser. Ich denke unser Gehirn ist sehr leistungsfähig und kann sich an alles gewöhnen. Du hast ja deine Erfahrungen mit MedEl schon gemacht. Jetzt wirst du deine Erfahrungen mit Cochlea machen - die letzten. Denn ein 3. Ohr hast du nicht ;)

    Ich hoffe ich konnte dir meine Entscheidungsgründe plausibel erklären.

    Leon

  • Zu Punkt 7 kann ich nichts sagen, da ich noch keinen Vergleich habe.Ich möchte etwas zu Punkt 2 anmerken:
    Ich bin selber gespannt:
    Cochlear hat etwa: 32000pps
    Medel hat etwa: 50704pps
    AB hat etwa:83000pps

    Bin selber schon sehr neugierig, wie sich die Musik mit Cochlear anhören wird.....da ich ja dann nur max 32000pps haben kann.....
    Ich habe hier noch ein Dokument von Cochlear mit folgender Erklärung:


    Just as some cars are built to go fast but must adhere to a
    speed limit, the auditory nerve can handle only so much
    information at once. Cochlear designs our implants with the
    goal to exceed the auditory nerve's speed limit, but not so
    much that stimulation is wasted so you get the most ef cient
    and effective stimulation as possible to the hearing nerve. 


  • Ich fahr lieber mit nem Ferrari in der Stadt als mit nem Smart auf der Autobahn. Mit beiden kommt man natürlich von A nach B :)

  • Hallo Leon,

    ich trage im Rahmen einer Studie AB Naida Q90 und kompatibles Phonak HG.
    Die kommunizieren miteinander, klappt hervorragend.
    Mit dem Akkubetrieb bin ich mehr als zufrieden, kein Vergleich mit dem Batteriegefummel beim HG.
    Nach meiner Meinung ist das Aquacase das beste was auf dem Markt ist, sehr robust und schwimmfähig, toll auf dem SUP.

    Natürlich sind die anderen Fabrikate auch ok

    Grüsse
    eOhr

    rechts seit Sept.2010 AB Harmony, EA Okt. 2010 MHH, seit Okt. 2013 Naida CI Q 70.
    links Phonak HG mit Anbindung an ComPilot.

  • Ich fahr lieber mit nem Ferrari in der Stadt als mit nem Smart auf der Autobahn. Mit beiden kommt man natürlich von A nach B :)

    Mit dir kann man Spaß haben :D ...nicht dass du dann nicht mehr weiterweisst, wenn du bei 330 Km/h Windgeräusche wahrnimmst :D . .Für dich wird auch die CROS Geschichte interessant sein, für meine Situation völlig unnötig. Ich bin auf dein Fazit sehr gespannt und auch auf mein Setup....es wird sich zeigen.

  • Kleiner Nachtrag,

    ich habe gerade telefoniert.
    Bei AB ist das T-Mic eine sehr gute Sache, man kann das Telefon in ganz normaler Haltung an das Ohr/T-Mic halten.
    Mit der Übertragung an das HG verbessert sich das telefonieren für mich ganz enorm.

    Grüsse
    eOhr

    rechts seit Sept.2010 AB Harmony, EA Okt. 2010 MHH, seit Okt. 2013 Naida CI Q 70.
    links Phonak HG mit Anbindung an ComPilot.

  • Leider muss man damit rechnen, dass es möglicherweise nicht geht, die maximalen Pulsraten zu nutzen, je schneller, desto leichter kann es zu Fehlreizungen kommen! Da dann die Wechselstrom Widerstände, Impedanzen, kleiner werden.... Weitere Kriterien sind parallele Ansteuerung der Elektroden, möglichst daher 1 Stromquelle pro Elektrode, dann möglichst viele Kanäle bzw. Stimulationsorte. Es zählt eher der Kompromiss, in der Summe ein differentes Klangbild zu erzeugen.

    OP 20.10.2011 rechts, Med-El Concerto/FlexSoft/Opus2 XS, EA 24.11.2011
    OP 18.02.2013 links, Med-El Concerto/Flex28/Opus2 XS, EA 25.03.2013
    http://weakearsingermany.blogspot.com/

    Einmal editiert, zuletzt von jh (30. August 2016 um 19:54)

  • Hallo Leon, erstmal alles Gute vorab. Nach einem guten Heilungsverlauf ist die Erstanpassung immer der spannenste Moment - jeder empfindet es anders, jeder beginnt für sich mal schneller, mal langsamer mit dem neuen Hören. Als musisch Konditionierter hast Du aber schon gute Voraussetzungen. Ich habe während meiner Reha auch bei Mitpatienten festgestellt, dass sich musikalisches "Vorbelastetsein" positiv auf das Sprachverstehen auswirken kann. Letztlich muss man aber auch wissen, dass die bei den unterschiedlichen Herstellern eingesetzten Strategien vornehmlich das Sprachverstehen in den Vordergrund stellen. Ich denke, dass sich die unterschiedlichen CIs hier wenig unterscheiden, Präferenzen sind hier eher in persönlichen und beruflichen Ansprüchen wie Telefon, sportliche Aktivitäten und ähnliches zu suchen.

    Das Hören mit dem CI ist letztlich eine Mischung aus durch ein Mikrofon aufgenommen Input, dieser wird codiert und über die Elektrode an die Hörnerven übergeben. Das Gehirn decodiert das dann wieder (das ist der Lernprozess) und mischt den decodierten Input mit den aus der Erinnerung noch vorhandenen Höreindrücken - z.B. wie klang nochmal eine Trompete oder ein Flügelhorn? Wie klang die Stimme meiner Frau, meine Kinder, von Joe Cocker? Allmählich gewinnt das Gehör an Hörqualität, und auch das Hören und Verarbeiten unbekannter Geräuschquellen nähern sich immer mehr der Normalität an. Gleichzeitig wird das Hören entspannter, trotzdem sollte man das nicht unterschätzen - das Gehirn benötigt wie der Sprachprozessor auch seinen Saft, um seine Arbeit zu verrichten. Also langsam angehen ...

    Was die Musik angeht, wird jeder seinen eigenen Einstieg finden müssen. Wichtig war mir erstmal, Vertrautes anzuhören (aber nicht zu üppig instrumentiert, ich habe erstmal mit Solo angefangen), um sich einzuhören, Tonhöhen auseinander zu halten und - wenn es gut klappt - auch zu erkennen. Ich lerne das derzeit mit einem Theremin und mache damit ganz gute Fortschritte, auch weil dies ein eher meditativer Zugang zur Musik ist. Parallel dazu Bekanntes an Liedern immer wieder hören (auch hier wieder vorsichtig beginnen), dann kommt man da ganz gut wieder hinein, immer vorausgesetzt, man kennt die technischen Limitierungen, die das CI halt leider mitbringt (Frequenzbereich ist ca. 100 - 8000 Hz, manchmal etwas höher vom Hörempfinden her, die Stimulationsrate - hier muss man abwarten, was man verträgt, parallele oder serielle Ansprache mehrerer Elektroden gleichzeitig und natürlich auch die eingesetzte Hörstrategie, die sich aber auf jeden Fall dem Sprachverstehen unterordnen wird - sofern es nicht möglich ist, per Programmwechsel auch die Strategie zu wechseln, wenn das dem Musikhören dienlich ist). CIs kommen auch schwer damit zurecht, zwei gleichzeitige Töne gleicher Tonhöhe, aber unterschiedlicher Herkunft zu verarbeiten - der lautere gewinnt.

    Letzt muss das Gehirn den Rest erledigen - das ist der spannende Teil, zu hören, wie das funktioniert und wie man auch kleinste Schritte deutlich wahrnimmt. Aber zu einem dem natürlichen Hören gleichzusetzendes Erlebnis muss man mit Einschränkungen leben müssen.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo Magneto, danke für deine ausführliche Antwort.

    Ich muss ehrlich sein das meine Erwartungshaltung sehr nieder ist. Ich glaube nicht, dass ich nach der EA schon rasch wieder hören werde.
    Ich bin auch was das musikalische anbelangt, eher skeptisch. Hab einige Berichte gelesen, dass viele CI-Patienten die Musik meiden, vor allem bei
    Personen mit progressiven Hörverlust oder bei Spätertaubten ist diese Quote recht hoch.

    Eigentlich weiß ich nicht wirklich was mich erwartet. Die Soundbeispiele, welche man auf Youtube findet sind prinzipiell recht abschreckend. Auf der anderen Seite - ich hab keine andere Wahl, ich tausche mehr oder weniger keine Lebensqualität gegen den Ausblick auf eine gemäßigte Lebensqualität (keine gute, vor allem wenn man aus der Musik kommt) durch die OP. Und ich hoffe halt das Beste.

    Das die Hersteller sich in der Kodierungsstrategie unterscheiden und dass der Hauptaugenmerk auf das Sprachverstehen liegt ist mir bewusst. Soll und muss auch so sein, die Kommunikation mit Mitmenschen ist ja auch der wichtigste Aspekt beim Hören.
    Jedenfalls weiß ich jetzt schon, dass ich mein altes Leben mehr als vermissen werde. Ich konnte Halbtöne voneinander unterscheiden, jedes Instrument aus dem Orchester raushören und meinen "Klang" flexibel anpassen - von schneidend, aggressiv an der Big Band Leadstimme zu sanft und mysteriös bei Flügelhornballaden in der Kirche zu einer Hochzeit. Diese Zeit wird nun wohl vorbei sein für mich und diese Fertigkeiten werde ich nicht mehr erlangen. Leider.

    Es gibt zwar in Amerika einen Trompeter mit CI's, aber in den USA gibt es auch nichts was es nicht gibt. Man braucht sich nur den derzeitigen Präsidentschaftswahlkampf ansehen. Außerdem: Amerikaner lieben Cinderella-Stories.

    Werde mich nach der CI Operation wieder mehr dem Sport widmen und eine Ausbildung beenden, welche ich durch das "Nicht-hören" unterbrechen musste. Dadurch hoffe ich irgendwann wieder ein zufriedenes Lebensgefühl zu erreichen,
    ähnlich wie vormals durch die Musik. Hoffe halt dass es nicht ewig dauert bis ich wieder Vorträgen und dergleichen verfolgen kann - daran werde ich nach der OP auch hart arbeiten.


    Leon

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leon

    Es gibt nicht nur diesen Trompeter in den USA der CIs trägt, der Musik macht. Es gibt sicher noch mehr Musiker die CIs tragen, nur das diese leider halt nicht bekannt sind oder nicht so bekannt sind. Jeder CI-Träger kommt mit Musik anders klar, der eine mag Musik mit CI nicht und dann gibt es welche wie mich wo voher kaum was mit Musik anfangen skonnten und es jetzt ohne ende lieben. Ich spiele selber kein Instument, mir liegt so was nicht aber ich höre viel Musik.
    Das wichtigeste ist aus meiner Sicht, das man offen an dieses Thema ran geht und geduld auf bringt.

    lg
    franzi

  • Ja, mit der Zeit findet man heraus, was musikalisch geht. Man muss sich langsam einhören. Beim Selbstmusizieren ist halt auch viel Erinnerung an Klang und damit verbundenem Gefühl dabei, insbesondere, wenn man gemeinsam musiziert. Mir fällt es beispielsweise schwer, die Bassgitarre so herauszuhören, um auch nur ansatzweise zu verstehen, was gerade gespielt wird - die Tonhöhen im Bassbereich setzen sich bei mir viel zu wenig durch, obwohl ich ab ca. 80Hz aufwärts wahrnehme. Wird der Bass solo gespielt, wird dann schon einfacher.

    Wir waren am Sonntag in einem Dom bei Danzig und das Orgelspiel dort war schon gewaltig - aber im Vergielch zu "früher" habe ich das Spiel in den unteren Lagen einfach nicht so wahrgenommen wie es früher mal war.

    Trotzdem - Versuch macht klug und macht auch Spass, also nicht entmutigen lassen und erstmal abwarten, was da so ankommt.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

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    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • So, hab heut in der Klinik eingecheckt. Morgen ist es soweit. Es ist jetzt wirklich schnell gegangen - Nachdem ich mich nach dem jüngsten Hörsturz für ein Implantat entschieden habe (das war Mitte August) werd ich morgen schon implantiert. Traurig aber leider brauch ichs. Hoffe dass ich mich bald wieder mit mebschen gut unterhalten kann.

  • Hallo Leon,

    dann alles Gute! Wenn das dann gut ausgeheilt ist, kannst Du Dich auf die Erstanpassung freuen.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Wurde heute operiert:

    Resultat: Geschmacknerven beleidigt, Gesichtsnerven intakt. Nlute aus Nase und Ohrtrompete. Restgehör ist noch vorhanden da ich das sanfte kratzn am Verband "höre". OP lt Operateur gut verlaufen.

    Hab laute Ohrgeräusche/Tinnitus und es fühlt irgendwie so an als wär der Kopf in einem Schrobstock festgedreht. Nehme allerdings keine Schmerzmittel.

    Mal schauen wies weitergeht.

    Leon

  • Na, dann ist das ja gut gelaufen. Gute Besserung! Wenn der Druckverband weg ist, fühlt sich das schon besser an. Und wenn noch Restgehör erhalten ist, hast Du ja gute Startbedingungen. Ich würde mir jetzt einen lang gezogenen Tee gönnen und so langsam wieder wegdriften. So erträgt man die ersten Stunden am Besten.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

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    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo Leon,

    toll, dass Du es geschafft hast. Ich rate Dir unbedingt am Anfang Schmerzmittel zu nehmen. Als ehemalige Krankenschwester kann ich Dir sagen, dass Märtyrertum oder warum Du auch immer darauf verzichtest nicht sehr hilfreich ist. Die Mittel haben auch eine abschwellende und enzündungshemmende Wirkung. Ich habe die ersten zwei Tage dreimal 1 Tablette (alle 8 Stunden) genommen, das ist nicht viel, dafür hatte ich ganz gute, schmerzfreie Nächte. Du tust Dir selber etwas Gutes und nach den Narkosemitteln und was man Dir sonst noch so in den Körper gegeben hat, sind diese Dinger das Harmloseste.

    Ich wünsche Dir einen guten Heilungsvelauf
    Grüße
    Christine

  • Hallo Leon,

    hoffe das es Dir an Tag 2 nach der OP schon besser geht!
    Du darfst ja jetzt bestimmt auch wieder aufstehen. Das mit Geschmacksnerv ist zwar nicht so schön,ich hatte zum Glück kein Problem damit, aber von vielen hier hört man das sich das wieder einpegelt.

    Ich habe auch am ersten Tag ein "Testbildsound" mit ständig veränderter Lautstärke gehabt,aber das hat sich schnell gelegt.
    Die Schmerzmittel sind bestimmt nicht verkehrt....(im UKB gab es Voltaren)die helfen nicht nur gegen das Brummen im Kopf sondern sind auch entzündungshemmend.Ich habe auch die übliche 1-1-1 Dosis bekommen und das ist wie Bitzi schon schrieb ja nicht wirklich viel.

    Dann erstmal die Daumen gedrückt,das es bald nach Hause geht und weiter gut verheilt.

    Gruß,Torsten

    links: normal hörend

    rechts: akut ertaubt nach Hörsturz,Implantat: Neuro Zti EVO (08/16), SP: Oticon Neuro 2