Tja, nun bin ich erstmal ein halbes "Blech-Ohr"
meine OP am linken Ohr ist am 16.06.2015 über die Bühne gegangen und in vielen Dingen problemlos: die Vorbereitung, die OP selbst, keinerlei Schmerzen nach der OP und Gesichts- und Geschmacksnerv völlig intakt, sogar der Tinnitus, den ich seit 1985 habe, war weg!
Und zu dem Rest kommen ich jetzt:
Ich lasse einfach die ersten Tage nach der OP weg, da aufgrund von Schmerzmittel und Antibiotikum-Tabletten, meine Nachwirkungen nicht nennenswert waren.
Gut, man ist halt "platt", aber man ja weiß auch schließlich warum!
Aber trotz meiner im Vorfeld medizinisch festgestellten "Verabschiedung" meines Gleichgewichtsinns, hatte ich am Tag 9 nach der OP einen 90 Grad-Schwindel.
Das war im Milli-Sekundenbereich, ich habe nach links gesehen und plötzlich hat sich meine Umgebung im Urzeigersinn um 90 Grad nach rechts gedreht und fertig!
Das war wohl das letzte Aufbäumen, aber sehr unangenehm!
Nun muss man dazu wissen, dass ich mit Morbus Meniere und heftigen Schwindelanfällen im zarten Alter von 18 Jahren meine Schwerhörigkeitskarriere begonnen habe. Mich hat das nun doch insofern verunsichert, als ich den letzten richtigen, starken Drehschwindel vor ca. 10 Jahren hatte und ich damit eigentlich nicht mehr gerechnet hatte. Unverhofft, kommt halt oft!
Meine heftigste Reaktion kam am Tag 10 nach der OP!
Ich bin um 04:00h schweißgebadet (aber so richtig!) aufgewacht und habe richtig "Panik geschoben", verbunden mit einem sehr starken/lauten Tinnitus!
Das ich Panik schiebe ist nun ein Wesenszug, den ich bisher von mir nicht kannte, es war erstmalig und im ersten Moment war ich sehr verunsichert und dachte ich wirklich "das Ding muss raus!".
Was habe ich dagegen getan?
1) Ich habe Rechts mein HdO-HG reingesteckt, damit ich etwas höre und wieder mit der Außenwelt verbunden bin und damit meine Panikattacke aufhört, die sich nur um mein Innenleben gedreht hat!
2) Ich habe mich dann vor den Fernseher gesetzt, um mich abzulenken (--> Reize von Außen!) Endlich zahlten sich die GEZ-Gebühren mal aus!
3) Gleichzeitig habe ich natürlich permanent in mich reingehört und die Ursache für die Panik gesucht, aber da war außer einem Druckgefühl in der linken Kopfhälfte nichts!
Ich nehme an, das war die Schwellung der Hör-Schnecke im Innenohr, die ich erstmalig nach den Medikamenten bewusst wahrgenommen habe.
4) Was mich dann wieder in die Spur gebracht hat, war der GEdanke an meine bewusste Entscheidung für das CI!
Es hängt einfach zu viel davon ab, als dass man so einfach die Flinte ins Korn wirft, auch wenn das schwer fällt.
Das Zusammen-Leben in der Familie, im Beruf oder mit Freunden und Verwandten. Es lohnt sich manchmal sich zu quälen.
5) Viele Einträge im Forum, haben mir danach auch den Weg gewiesen, auch wenn die Symptome bei anderen z.T. wesentlich schwerwiegender sind als bei mir!
Das macht einen dann doch bescheidener!
Letzendlich ging die Attacke, wie sie gekommen war und auch mein Tinnitus hat sich wieder auf ein "Normal-Maß" reduziert!
Mit dem Motto "Es ist immer wichtig, einmal mehr aufzustehen, als hinzufallen" warte ich jetzt auf meine EA am 20.06.2015.