Patient mit CI, alles nicht so einfach

  • Mikrofonabdeckung habe ich beim Rondo, aber Rondo ist nicht gerade der SP, der beim liegenden Patienten sinnvoll wäre, meiner Meinung nach. Obwohl ich schon mal mit Rondo eine Nacht durchgeschlafen habe und es am nächsten morgen immer noch am Kopf war.

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

  • Genau wegen der hier geschilderten Ereignisse (da ist ja nichts Neues!) habe ich bereits 2011 das Buch "Der schwerhörige Patient - Ein Leitfaden für Arztpraxis, Klinik und Pflege" - mit einem Vorwort von Prof. Dr. Arne Ernst, Direktor der HNO-Klinik am UKB Berlin veröffentlicht, im Mabuse-Verlag Frankfurt.
    Das Buch ist noch zu haben und gehört in jede Praxis, auf jede Pflegestation, am besten in allen Händen, die mit hörgeschädigten Menschen zu tun haben.

    Zuvor habe ich mehr als 10 Jahre lang an Kranken- und Altenpflegeschulen zu diesem Thema unterrichtet.

    Es gibt also eine Menge Info-Möglichkeiten, man muss sie halt nutzen.

    Maryanne

  • Maryanne, das ist schon richtig, aber so gehören die Bücher von anderen Behinderungen, Hilfsmitteln und Prothesen, ferner besonderen Krankheitsbildern auf jede Station, in jede Praxis, die mit irgend so einen Menschen irgendwann zu tun haben könnte. Etwas unrealistisch, alleine wegen Platzmangel, und zweitens, wenn der Platz da wäre, lägen sie dort gut, weil wer wann soll sie alle lesen und das Gelesene im Kopf behalten?
    Verstehe mich jetzt nicht falsch, ich finde deinen Ansatz gut, vor allem als selbst CI- Träger, aber etwas fern der Realität- als Krankenschwester auf einer operativen Station mit Personalmangel und knapper Zeit für alles.
    Und auch nach der Lektüre bliebe es dabei, dass Pflegekräfte keine patienteneigenen Geräte, Prothesen etc. aus versicherungstechnischen Gründen nicht bedienen können. Ausnahme: Brillen und Hörgeräte. Die werden sogar abgerechnet  ;)

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    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

  • @ Lucy,

    genauso ist es, das ist die Realität!, leider :(


    Maryanne


    ich finde deine Initiative und dein Engagement toll und dein Buch ist bestimmt gut und alltagstauglich, aber es ist oft im entscheidenden Moment nicht präsent und, wie Lucy schon schrieb, versicherungstechnisch.....

    Grüße
    Sigrid


    schwerhörig nach Masern 1962
    HG seit 1964
    Hörsturz 2000
    bilateral CI von Cochlear: Okt. 2007/Nov.2008, N6 seit 29.11.2013

  • Nun ja, das Buch ist verfügbar und die Situation auf den Krankenstationen ist schwierig, ich weiß.
    Das ist die Sache mit dem Glas ... Wenn Lösungen vorhanden sind, muss man die Probleme nicht wälzen.
    Ratgeber sind meist so aufgebaut, dass man auf eine Frage schnell eine Antwort findet ... nicht immer, aber oft.
    Und ein Profi mit CI kann mal ganz schnell Patient mit CI werden und wäre dankbar, wenn ihm mit derselben Professionalität und Menschlichkeit begegnet würde, wir anderen auch.

    maryanne


  • Und ein Profi mit CI kann mal ganz schnell Patient mit CI werden und wäre dankbar, wenn ihm mit derselben Professionalität und Menschlichkeit begegnet würde, wir anderen auch.

    maryanne

    Ja natürlich, und auch ich gehe davon aus, dass mir im entscheidenden Moment kein Mensch "das Hörding" einschaltet bzw. Batterien wechselt und an den Kopf pappt. Genauso wenig, wie ich einem hilflosen Patienten seine hochmoderne Schlafmaske samt Gerät anbaue- auch, wenn die Angehörigen das einfach annehmen und auch verlangen.

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  • Als ich dieses Jahr zur Reha in Bad Nauheim war fiel mir ein sehr alter Herr auf, der strahlend durch die Gegend lief. Er erzählte er sei 90 Jahre und im Januar implantiert worden und wie toll da sei wieder etwas hören zu können. Er sei Ingenieur gewesen und habe seit er Mitte 40 war immer weniger hören können und musste seinen Beruf mit Mitte 50 aufgeben. Von Ohrenärzten bekam er immer Hörgeräte verschrieben, die aber nichts mehr nutzten, da er die letzten 20 Jahre taub war. Und das ihm Gespräche mit der Familie, mit Kollegen, Konzertbesuche u. a. so fehlten. Er war sowas von fit, bei den Übungen war er uns teilweise voraus, nur körperlich war er nicht mehr so gut drauf. Ich gönne ihm sein CI und sein wiedergewonnenes Leben von Herzen, wir fragten uns aber, wenn er wieder mal hingefallen war, ob es richtig ist einen 90jährigen Menschen mit einem CI zu versorgen. Ist ja nicht ganz billig.

    Bei unserer Mutter machten wir die Erfahrung, das das Personal in Heimen mit Hörgeräten recht überfordert ist. Die Brille auf die Nase setzen ist kein Problem, aber das Hörgerät richtig einzusetzen schon. Die Batterien waren oft verschwunden, man tat sich sehr schwer damit die leeren Batterien zu wechseln und da die Geräte oft einfach in die Ohren gestopft wurden hatte sie auch oft Ohrentzündungen. Ich weiß, das das Personal oft am Rande seiner Kräfte arbeitet, aber so kann man mit dementen Menschen auch nicht umgehen.

  • Ich weiß, das das Personal oft am Rande seiner Kräfte arbeitet, aber so kann man mit dementen Menschen auch nicht umgehen.

    Bitte dies so schnell wie es nur geht, an das Gesundheitsministerium weiter geben!


    Vor paar Tagen sah ich im ZDF die Sendung "Notfall Krankenhaus", in der unser Gesundheitsminister und auch der Herr Montgomery vom Marburger Bund sich explizit gegen!!! einen Betreuungs- und Personalschlüssel aussprachen, unter dem Vorwand, man muss den Geschäftsführern von Krankenhäusern (und letztendlich auch den Pflegeheimen) schon zutrauen können, dass sie durchblicken, wie und wieviel Personal sie wohin einsetzen.
    Ich wiederhole mich gerne: seit paar Tagen ist auf der Station, auf der ich arbeite, nachts statt zwei nur eine Pflegekraft. Es handelt sich um eine operative Station mit allen möglichen Fachrichtungen, in denen operiert wird. Patientenzahl: im Schnitt 40, können aber auch an die 50 werden.

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

    Einmal editiert, zuletzt von Lucy (7. November 2015 um 20:09)

  • Ich gönne ihm sein CI und sein wiedergewonnenes Leben von Herzen, wir fragten uns aber, wenn er wieder mal hingefallen war, ob es richtig ist einen 90jährigen Menschen mit einem CI zu versorgen. Ist ja nicht ganz billig.

    Da frag ich mich doch was dürfen ältere Menschen laut Ina's Meinung der Allgemeinheit wohl noch kosten ;(

    Ich finde es toll das dieser 90 Jährige den Mut zu so einer aufwendigen und nicht ganz ungefährlichen Operation noch hat. Wo kommen wir denn da hin, wenn man nur jungen Menschen die Hilfe und Pflege zukommen lässt die sie benötigen...

    Sollen vielleicht nur noch diejenigen operiert werden, die noch im Berufsleben stehen und der Allgemeinheit dienlich sind...

    Ich sage ganz klar - NEIN -

    Dieser Herr hat genauso ein Anspruch auf ein Hilfsmittel wie jeder andere auch :!:
    Er hat in dieses Gesundheitssystem eingezahlt und soll auch weiterhin davon profitieren können.

    Ich wünsche ihm noch viele nette Gespräche mit seinen Freunden und der Familie :thumbup:


    Sorry aber solche Äußerungen regen mich einfach auf  :cursing:


    Links: normal hörend
    Rechts: CI Nucleus 6 Cochlear
    EA: 30.11.2015

  • Hallo, zusammen, ich halte die Diskussion, ob ein Mensch mit 90 es vielleicht noch wert sein könnte, ob ein CI implantiert wird oder nicht, für völlig daneben!

    Woran will man das festmachen?
    Nun vielleicht hat er genug in die KK eingezahlt?.....Mhmm, wie ist das aber dann mit einem 9 monatigen Baby? Wird der zukünftige zu erwartende Einzahlungsbetrag in die KK hergenommen oder die Beträge, die die Eltern bereits in der Vergangenheit eingezahlt haben?

    Wo ist die Grenze, war ich kostenmäßig "würdig", beide CI's implantiert zu bekommen oder vielleicht doch nur Eines?
    Wer beurteilt das? Wo ist die Bemessungsgrenze?

    Ich denke mir, die Würde des Menschen ist unantastbar und demjenigen sollte Gelegenheit gegeben werden, diese auch auszuleben und dazu gehört auch das Hören und die Möglichkeit sich mitzuteilen, auch wenn er im nächsten Moment vielleicht hinfällt!
    Was ist denn in diesem Fall wichtiger, dass das CI vielleicht kaputt ist oder der Mensch sich vielleicht die Knochen dabei gebrochen hat?

    Sorry, aber mich schüttelt's grad!

    Ein sehr nachdenklicher Michael wünscht noch einen schönen Sonntag!

  • Also wenn ich an den Gesundheitsminister schreibe lande ich bei der Patientenbevollmächtigten und die schreibt mir immer so einen Schrott, das tut weh. Angeblich verstand sie unsere Anfragen, aber die Antworten darauf sind grottig. Wir suchten lange nach einem Heim, in dem sie sich wohlfühlen kann. Aber bei jedem Besuch waren dort andere Pflegekräfte, die guckte dann Mutter an und fragte "Wer sind denn Sie ?" Sie hatte während ihres Aufenthaltes ungefähr alle 8-10 Wochen Ohrentzündungen und konnte die Hörgeräte nicht tragen, denn wer gerade mal Zeit hatte stopfte ihr die Hörgeräte in die Ohren.

    Nein, ich will nicht nach Alter oder Beruf entscheiden lassen wer ein CI bekommt. Und ich will auch nicht die Kasse entscheiden lassen ob jemand mit 90 "zu alt" für irgendwelche Behandlungen ist. Tatsache ist aber das dieser alte Herr nicht mehr gut auf den Beinen war, ständig verpflastert und verbunden war und sehr oft stürzte. Und dann nicht an den Hörübungen teilnehmen konnte. Und sehr große Probleme mit dem Einstellen des CI hatte. Ich finde es schön das er sich wieder mit anderen Menschen unterhalten konnte - wenn er es schaffte das CI zu tragen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    mir kommen da ganz andere Fragen:
    Warum hat man keine Sturzprophylaxe gemacht?
    Warum wurde der Patient nicht von einer Schwester zu den Übungen begleitet, dass er auf dem Weg nich hätte hinfallen können? Warum wurde keine adäquate Hilfsmittelversorgung (Rollator? Rollstuhl?) anvisiert?
    Wieso kann es überhaupt in einer Klinik sein, dass der Mann ständig verletzt war?
    Hat die Klinik vlt zu viele Stolperfallen und ist nicht barrierefrei?

    Grüße,
    Miriam

  • Sturzprophylaxe erfolgte sicherlich auf dem Papier, in der Dokumentation. Patienten, die älteren, stürzen nun mal, aus verschiedensten Gründen.
    Weil sie keine vernünftigen Hausschuhe anhaben- oft ausgediente Latschen. Weil sie z- B. beim Wasser einschenken etwas verschütten, was nicht die Pflegekräfte sofort sehen und darauf mit ihren profillosen Hausschuhsohlen ausrutschen. Weil sie mal eben schnell zur Toilette wollten und man auf glatten Fliesen und auf rutschigen Antithrombosestrümpfen nun mal schnell ausrutscht. Weil sie ihr Hilfsmittel (ob Rollator, ob Gehstützen) schon woanders "geparkt" haben und das kleine Stück zum Bett ohne alles gehen. Weil sie schlicht und einfach beim Sitzen auf der Bettkante von dieser rutschen, sie ist auch höher als die im Bet zu Hause und die Füße stützen nicht fest am Boden ab. Weil sie nicht zur Last fallen wollen (so sehen manche das nun mal) und nicht klingeln, um sich begleiten zu lassen.
    Weil sie nachts kein Licht machen wollen, um den Bettnachbarn nicht zu stören.

    Weil letztendlich das wenige und immer weniger werdende Personal nicht gleichzeitig und überall sein kann, und die Wände sind auch nicht aus Glas, um einen eventuell verwirrten Patienten ständig im Auge zu behalten- und diese Patienten stürzen am meisten.
    Auch, weil man oft nicht sofort zu einer Klingel gehen kann, weil man gerade zur Hilfestellung auf anderer Station ist oder auf dem Weg zum Labor mit irgendeiner 22- Uhr- Blutkontrolle. Die Patienten klingeln, es kommt sofort keiner, also wird aufgestanden und- siehe oben- aus irgendwelchen dort aufgelisteten Grund auf dem Weg zur Toilette gestürzt.
    Andere Begleitungen des Patienten irgendwohin lasse ich außen vor. Es ist üblich, dass eine Pflegekraft sein Pflegebereich alleine versorgt, spricht: sie ist alleine mit etwa 15 patienten, bei denen sie für alles verantwortlich ist. Von Körperpflege über Dokumentation bis Visitenbegleitung und später ausarbeiten von Anordnungen, ferner irgendwelche Verbände, Anordnungen, und da sind die Zwischenfälle, Notfälle, Neuzugänge und Sterben nicht mit eingerechnet, aber auch das passiert.
    Das Hauptproblem ist und bleibt Pflegepersonalmangel. Wie oft bin ich stundenlang nicht in manchen Zimmern gewesen, weil es einfach nicht ging, ich aber zweistündlich Kontrollgänge machen soll.

    Das ist die Realität, wie ich sie in den Diensten erlebe.

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
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    2 Mal editiert, zuletzt von Lucy (11. November 2015 um 10:16)

  • Also wenn ich an den Gesundheitsminister schreibe lande ich bei der Patientenbevollmächtigten und die schreibt mir immer so einen Schrott, das tut weh.

    Nichts unternehmen bringt aber auch keinen weiter.

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

  • Hallo Lucy,

    theoretisch bringt nichts tun auch niemanden weiter, aber was soll ich denn mit Antworten anfangen die überhaupt nichts ändern ? Und in denen, egal was Du schreibst, immer das Gleiche steht, sich aber überhaupt nichts ändert ? Ich habe da immer das Gefühl die haben im Gesundheitsministerium einen Vordruck, ändern den immer etwas um, passend zur Anfrage, und das wars. Ich ärgerte mich schon so oft mit denen rum, denn ich muss Tabletten nehmen, die es nur in einer Packung mit 50 Stück gibt und wandere daher oft zum Arzt und hole ein Rezept. Und höre mir dann das Genörgel an die Leute gingen zu oftt zum Arzt. Und bekomme bei Anfragen oder Beschwerden Antworten, da geht Dir der Hut hoch. Im Prinzip verstehen sie immer Deine Anfrage, aber halt nur in der Theorie. Nicht im wirklichen Leben.

    Gruß Ina

  • Wird wohl richtig sein, mit einem Vordruck...
    Ist nichts anderes, als sich mit einem Politiker zu unterhalten, ihm, eine Frage stellen. Hast du das schon mal gemacht?
    Ich schon öfters. Politologie ist ein Studierfach, da lernt man, wie man viel redet und doch nichts sagt- so meine Vermutung. Auch, wie man einem menschen mit vielen schlauen Worten verunsichert, dass der mensch sich ja nicht traut, nochmal nachzuhaken.
    Ich bin immun dagegen, nach jeder sinnfreien Antwort brachte ich es auf den Punkt mit den Worten: schade, nun haben sie sich so viel Mühe gegeben, so lange Ihren hals strapaziert, und doch meine frage nicht beantwortet. sie lautete nämlich: (...)
    Klar, auch danach bekam ich keine gescheite Antwort, aber wenigstens merkte derjenige, dass ich mich nicht veräppeln lasse, und der Saal merkte es auch, und machte es dem politiker nicht leichter.
    Das ist ein Anfang!
    ich kann so ein pauschales "es ändert sich eh nichts", deshalb unternehme ich prophylaktisch nichts, irgendwie nicht leiden.

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    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

  • ich kann so ein pauschales "es ändert sich eh nichts", deshalb unternehme ich prophylaktisch nichts, irgendwie nicht leiden.

    Genau :thumbup:

    Und ich kriege zuviel bei dem Satz:

    Das haben wir immer so gemacht  :evil:

    Grüße
    Sigrid


    schwerhörig nach Masern 1962
    HG seit 1964
    Hörsturz 2000
    bilateral CI von Cochlear: Okt. 2007/Nov.2008, N6 seit 29.11.2013

  • Ich übernehme schon etwas: ich frage Politiker bei Veranstaltung, nur sind die komischerweise nie verantwortlich und kennen sich gerade mit dem Thema nicht aus. Ich diskutiere mit der Krankenkasse und den Apothekern, die schon immer einen roten Kopf bekommen wenn ich ankomme. Nur: Es ändert sich wirklich nichts ! In der Apotheke z.B. sagt man mir immer ich müsse das doch verstehen, wenn jemand neu auf ein Präparat eingestellt wird ist es sinnvoller ihm nicht eine große Packung zu geben. Das stimmt, aber ich nehme diese Tabletten schon länger, ich bin Chroniker, und bekomme dennoch immer diese kleinen Schachteln mit 50 Tabletten. Im Gesundheitsministerium versteht die Fachfrau angeblich meinen Unmut und schreibt mir dennoch so einen Quark, man verliert den Glauben an die Menschheit.

    Und momentan habe ich Zahnarzttermine und obwohl ich immer gleich sage das ich CI-Träger bin fragt mich die Hilfe ob sie lauter sprechen soll. Sie schreit mich jetzt immer an, trotz mehrmaliger Bitten das zu unterlassen. Dafür spricht der Zahnarzt so leise das ich ihn nicht verstehe und immer nachfragen muss. Dort gehe ich nach Ende der Behandlung nicht mehr hin.

  • Mal wieder Patient mit CI, genauso genommen, eine Patientin mit zwei CI's.
    Leider, leider werden ihre 5- er Nucleuse mit Akkus betrieben, und bekanntlich hält so ein Akku gerade mal 10 Stunden oder so? Auf jeden Fall, die Akkus sind schon lange leer, das Aufladegerät hat sie nicht mit, und ist somit ausgeschaltet für jegliche Kommunikation. Sie soll aber für Morgen für eine Operation aufgeklärt werden.
    Bin gespannt, wie das nun gemacht wird.
    Ich weiß schon, warum ich Akku- Lösung nicht wollte. Mit Batterien hätte ich der Patientin gerne ausgeholfen, ich habe immer ein Päckchen mit, ein Blister liegt auch dauerhaft in meinem Spind. Kein Problem also.
    Und nix für Ungut, aber die Optik der Nucleuse ist ja... na ja, für mich ziemlich furchtbar, das sind ja klobige Dinger, alleine schon die dicke Spule, aber wie geschrieben, nix für Ungut und OK, ich weiß, über Geschmäcker diskutiert man nicht. Bin aber froh, jeden Tag mein hübsches Opus XS ans Ohr dran machen zu dürfen.
    Um zum Thema zurück zu kommen, auch so etwas soll man vielleicht bedenken, was macht man im Notfall, wie läuft dann die Energieversorgung. Batterien halten immerhin 2- 3 Tage, da kann man eher was regeln, und an Batterien kommt man auch irgendwie dran, vor allem, wenn man auf eine Krankenschwester mit CI trifft.
    Und Stirnband, der ist mega wichtig, wenn man plötzlich im Bett liegen muss, und bei jeder Kopfbewegung die Prozessoren vom Kopf fallen, auch wenn Ohrpassstücke dran sind.

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
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