Ohr schützt sich selbst vor Überlastung

  • [quote]
    Das Ohr ist ein sensibles Sinnesorgan, dass durch Lärm auf Dauer geschädigt werden kann. Nun stellen Forscher fest, dass dieses Sinnesorgan selbst einen Mechanismus bereithält, der das Ohr schützt.
    .
    .
    .
    Housley und sein Team glauben, dass ihre Erkenntnisse zu besseren Cochlea-Implantaten führen könnten. Diese Hörprothesen sollen gehörlosen Menschen helfen, deren Hörnerv noch intakt ist.

  • Mal was neues. ....
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Wieso werden alle schwerhörig, die Lärm ausgesetzt sind???

    CI OP beidseitig am 12.5.2015,
    Reimplantation am 13.5.2015

    Nucleus Profile Series,CP 920 :thumbup:
    Erstanpassung: 11.06.2015

    war beidseitig um die 90 db hg schwerhörig,nun 100% Taub  ;(
    ( letztes HG: Siemens Nitro 7 )

    • Offizieller Beitrag

    Rocket3:
    Diese Frage kann mit ein bisserl Nachdenken jeder selbst beantworten.
    Jedes System, einerlei ob technisch oder biologisch, bricht bei Überlastung zusammen.
    Für defekte Technik gibt es Ersatzteile — für durch Dauerlärm abgestumpfte Hörsinneszellen aber nicht.
    Noch Fragen?

    Grüße, Wolfram

  • Hallo,

    Lärm ist relativ und Mäuse gehen nicht freiwillig in die Disco.
    Der Stapediusreflex ist übrigens auch ein Schutz der bei ca. 80 Dezibel anspricht um das Innenohr zu schützen.

    Gruß
    Schera

  • Wie Ihr vielleicht wisst, gibt es keinen Ersatz für verstorbene Haarzellen. Vermutlich regenerieren sie auch nicht, wenn sie einmal beschädigt sind.

    Ich gehe ferner davon aus, dass der im Text erwähnte Selbstschutzmechanismus nicht bei plötzlich auftretendem Lärm wirksam ist. Ein in Ohrennähe abgefeuerter Schuss oder eine Detonation finden einfach zu schnell statt, um rechtzeitig reagieren zu können. Bei berufsbedingtem Dauerlärm könnte er schon wirksam sein, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Deshalb gibt es beim Arbeitsschutz auch Regeln zum Schutz des Gehörs.

  • Ich habe das ganz wertungsfrei, einfach zur Info, hier eingestellt.

    Was mich interessiert, wie bewerkstelligt das CI das heute ?
    Den Schutz des Ohres.
    Beim herrannahenden Krankenwagen merke ich das, es dämpft dann immer stärker den Lärm.
    Aber wie ist das bei einem Knall in unmittelbarer Nähe ?
    Schafft es das CI so schnell runterzuregeln, so daß der Nerv, das Hirn keinen Schaden nimmt ?
    Wer weiß was, vielleicht aus Erfahrung ?

  • @ Bestager

    Hallo,

    ein Normalhörender hört Töne von 0 Dezibel bis ca. 130 Dezibel, darüber tut es weh und irgendwann fliegt das Trommelfell weg.
    Das ist der sogenannte Dynamikbereich (130 Dezibel) der Lautstärke die man mit einem normalem Gehör wahrnehmen kann.

    Beim Hören mit CI ist ein Dynamikbereich von ca. 40 - 60 Dezibel möglich.
    Es ist also erforderlich, dass die leisen Töne angehoben und die lauten Töne reduziert werden.
    Man spricht hier von einem Kompressor oder Kompression.

    Bei der Anpassung eines CI bestimmt man doch selbst wie viel Lautstärke man persönlich verträgt.
    Zur Erstanpassung weniger, dann mit der Zeit immer mehr bis eine optimale Lautheit erreicht ist.
    Der eine verträgt mehr der andere weniger, aber es wird so eingestellt, dass ein bestimmte Lautstärke / Stromstärke nicht überschritten werden kann.
    Bei richtig eingestelltem CI kommt es somit bei Knall oder Schuss nicht zu einer schädlichen Lautstärkenspitze weil eben eine Begrenzung eingebaut ist.


    Gruß
    Schera

  • Ein CI ist kein biologisches Ohr mit Selbstschutz und absolut nicht zu vergleichen, klar?
    Gruß Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Norbert,

    was soll denn die Antwort?
    Natürlich ist das CI kein biologisches Ohr, aber in dem eingangs erwähnten Artikel wurde gesagt, dass es (ein) Ziel der Forschung ist, bessere CIs herzustellen.

    Und die Frage, in wie fern die heutigen CIs den Träger vor zu großen Lautstärken schützt, ist doch damit gar nicht weit hergeholt. Diese Frage hat Schera beantwortet - und damit keineswegs das CI mit einem biologischen Ohr mit Selbstschutz verglichen.

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo zusammen.

    Man sollte bei dieser ganzen Diskussion zwei Dinge auseinander halten.

    1.) Bereich Aussenohr / Mittelohr (Gehörknöchelchen u.a.)
    2.) Bereich Innenohr (Hörzellen)

    Das (gesunde) Ohr kennt einige Möglichkeiten, sich vor zu lautem Schall zu schüzten.
    Wenn wir (auch als CI-Träger !) unser Ohr mit sehr hohen Lautstärken belasten, dann
    sind zumindest Schäden am Trommelfell (Riss / Blutung / Vernarbung) und auch dem
    Gehörknöchelchen-Verbund aus Hammer / Amboß / Steigbügel sehr wahrscheinlich.

    In wie weit zukünftige Technologien aber auf eben genau diese Strukturen setzen,
    vermag ich mangels Kristallkugel nicht vorherzusagen. ^^

    Also: Vorsicht mit den Öhrchen, auch nach gelungener CI-Operation wäre mein Tipp.

    Liebe Grüße
    Peter

    Spätertaubt April 2013
    re: Cochlear N6 CP910 (CI422) 30.09.2014 / EA 10.11.2014
    li: Cochlear N6 CP910 (CI422) 03.02.2014 / EA 03.03.2014 / Explantation 29.03.2016
    Re-Implant N6 (CI522) 19.07.2016 / EA 22.08.2016

  • Das (gesunde) Ohr kennt einige Möglichkeiten, sich vor zu lautem Schall zu schüzten.


    Hallo Peter,

    ein gesundes Ohr kann sich begrenzt vor zu lauten Schallpegeln schützen.
    Bei lauten Schallpegeln löst der Stapediusreflex aus, durch Verkantung der Fußplatte des Stapes und damit
    für die Schwingungsabschwächung in der Fenestra ovalis. Die Stapediusreflexschwelle liegt bei 70 - 95 dB,
    und das nur in einem bestimmten Frequenzbereich.

    Dieser Schutz ist natürlich nur bedingt tauglich, da eine Zeit von etwa 50ms benötigt wird, um das Ohr zu schützen.

    Die Schallquelle eines Gewehrschusses oder die eines Knallkörpers liegt bei ca. 3ms.
    Deshalb ist an diesem Beispiel der Stapediusreflex mit seiner Reflexschwelle von 50ms wirkungslos.

    Viele Grüße
    Harry

  • Hallo Harry.

    Danke für Deine Ergänzung zu meinem Geschreibsel.
    Was Du über den Strapediusreflex schreibst, ist ganz richtig.

    Ich habe hier eine Grafik angeängt, die noch etwas anderes anschaulich macht:
    Der Dynamikbereich unseren Ohrs ist auch je nach Frequenz verschieden.

    Auch was Du über das zum "Wegregeln" viel zu schnell zu hohe Pegel erreichende
    Schgallereignis einer Explosion, Gewehrschuss u.ä. schreibst, stimmt völlig.

    Mir ging es bei dem, was ich geschrieben habe darum, weiteren (vermeidbaren)
    Schäden durch Unvernunft und Unwissenheit vorzubeugen. Jeder, der schon mal
    einen Trommelfellriss hatte, weiß, was ich meine...

    Viele Grüße, Peter

    Bilder

    Spätertaubt April 2013
    re: Cochlear N6 CP910 (CI422) 30.09.2014 / EA 10.11.2014
    li: Cochlear N6 CP910 (CI422) 03.02.2014 / EA 03.03.2014 / Explantation 29.03.2016
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