Frisch implantiert......

  • Steirermadl; Sheltie:

    Mit dem Haarewaschen habe ich auch keine 2 Wochen gewartet. Am Tag der OP bin ich sehr früh aufgestanden und habe mit die Haare gewaschen und - wie schon erwähnt - der Kopfverband kaschiert einiges. Entlassen wurde ich am Tag 6 nach der OP. Die Fäden sind bei mir selbstauflösend, müssen also nicht gezogen werden. Einen Verband hatte ich dann auch nicht mehr. Am Tag 7 nach der OP wusch ich mir dann schon das erste Mal die Haare, allerdings unter Einsatz einiger Vorsichtsmaßnahmen. Wunde mit steriler Wundauflage abgedeckt, sauberen Waschlappen draufgedrückt und den Rest der Haare einhändig gewaschen, wobei ich darauf geachtet habe, das Wasser nicht über das frisch operierte Ohr ablaufen zu lassen. Man kann sich dabei natürlich auch helfen lassen. Schwimmen gehen dürfte ich lt. Klinikärzte ab morgen wieder (also 3 Wochen post op).

    Sheltie: Danke für die guten Wünsche!

    LG Annette

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • Darf man denn Trockenshampoo verwenden, wenn man aufpasst? Mit ungewaschenen Haaren traue ich mich nach 1 Woche gar nicht mehr auf die Straße, glaube ich. :D

    @ Annette: Das hört sich kompliziert an mit steriler Wundauflage und Waschlappen zugleich zu hantieren. :)
    Wie lange bist Du denn krankgeschrieben? Weiterhin gute Genesung!


    Sheltie:

    Und habe mich für Cochlear entschieden, weil ich auch nicht ständig mit der Fernbedienung durch die Gegend laufen möchte.
    Und das klappt sehr, sehr gut!

    Will ich wirklich mal, was bei mir eigentlich sehr selten, eher fast gar nicht vorkommt, die Programme wechseln, geht es auch am SP. Ist dann etwas "mühseliger", wenn man alle vier Plätze belegt bekommen hat, und von 1 auf 4 will, oder von 3 auf 2. Aber es ist machbar. Drückt man dann halt dementsprechend öfters.

    Das ist gut zu wissen, dass Du auch ohne Fernbedienung gut zurechtkommst. Eben weil man die Fernbedienung vielleicht nicht immer mit schleppen möchte. Von daher ist Cochlear auch mein Favorit, gefolgt von AB. MedEl fällt ganz raus.

    LG Iris

    An Taubheit grenzend schwerhörig von Kindheit an, erste Hörgeräte mit 10 Jahren.
    Rechts: Hörgerät von Phonak Naida III SP
    Links: Cochlear Nucleus 7 (EA 11.12.17)

  • Iris: Trockenshampoo hatte ich mir im Vorfeld besorgt , es aber nicht benutzt. Wie gesagt, durch den Kopfverband wird es alles ein wenig kaschiert. Es sei denn, man neigt zu extrem fettem Haar, dann könnte ich mir vorstellen, dass es auffällt.

    Was die "einhändige Waschtechnik" betrifft - das war halb so wild. Hat ganz gut geklappt. Inzwischen war ich schon beim Friseur und wasche wieder beidhändig.

    Krankgeschrieben bin ich seit dem 18.04., an diesem Tag bin ich in die Klinik, vorerst bis 28.05. Am 29.05. gehe ich bis zum 02.06. zur EA in die Klinik und bin da auch noch krankgeschrieben. Ob ich unmittelbar nach der EA wieder arbeiten gehe, wird sich zeigen. Je nachdem, wie die EA verläuft.....

    LG Annette

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • Ups....mit welchen Problemen rechnest du denn nach der EA?
    Gruss Flocke (deren Arbeitgeber verzweifelt, wenn er das liest :D )

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Also erst mal zum besseren Verständnis- mein Gehör ist, trotz HG-Versorgung - ziemlich schlecht. Telefonieren geht nicht. Kommunikation läuft über Mundbild und ein kleines bisschen Restgehör. Da ich derzeit nur ein HG tragen kann, ist es mir mit der Reduzierung meines Hörvermögens nicht möglich, arbeiten zu gehen. Das wäre einfach zu stressig für mich und auch für meine Arbeitskollegen. Nun weiß ich nicht, wie es nach der EA klappt. So gut, dass ich wieder arbeiten kann.... Oder werde ich noch eine Weile brauchen, um mich an die neue Situation zu gewöhnen. Ich hatte ein Gespräch mit einer Kollegin, die bilateral mit CIs versorgt ist. Sie meinte, dass ich meine Erwartungen für den Anfang erst einmal niedrig halten soll. Es braucht seine Zeit..... Die Kollegin kommt übrigens super zurecht und das seit 25 Jahren. Ich habe sie quasi als Beweisführung vor mir. Und es läuft bei ihr wirklich gut, auch das Telefonieren.
    LG Annette

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • In Bezug auf die AU nach der OP hat mir die Klinik auch schon ein Zeitfenster von ca. 3-4 Monaten mitgeteilt. Erstaunlicherweise steht meine Dienststelle da auch trotz extremen Personalmangel komplett hinter und will mir die Zeit geben, die ich brauche. Die OP ist am 31.05.2017, die EA entsprechend ca. 5 Wochen später, so dass mein Plan ist, ab Anfang September nach den Sommerferien wieder im Dienst zu sein, dass es dann doch rund 3 Monate sind. Ich hoffe, das klappt alles so, wie ich es mir vorstelle...

    Für meinen Dienst benötige ich sehr stark das Hören, um Besprechungen mit vielen Personen in größeren Räumen zu leiten, Protokolle zu führen, intensive Gespräche mit weiteren Vorgesetzen und Kollegen zu führen usw.

    Ein weiterer Grund für die geplante lange Ausfallzeit ist auch meine Arbeitsbelastung, da ich seit über zwei Jahren ein Sozialamt mit zu wenig Personal und vielen Krankheitsausfällen (wo ich dann notfalls mit einspringe, wenn es brennt) leite, fünf Monate keinen Vorgesetzen hatte und seine Arbeit mit erledigt habe usw. Das wirkt sich leider auch auf meine Gesundheit aus, so dass die kommende Zeit nach der OP auch für eine allgemeine Erholung dienen soll.

    Ich bin da mal gespannt...

    Allen weiterhin viel Erfolg mit dem Hören ;)

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe trockenshampoo benutz, also am anfang war das noch okay aber ab der 3 anwendung wurde das ganze auch nicht mehr besser zu dem sah man dann bei mir auch am Ansatz eine Art ansammlung von dem weißen zeugs, das ich auch nicht mehr los wurde trotz kämmens, nach ca. 10Tage hat mir meine Mama dann die Haare gewaschen, da ich jedes mal zu Op Zeit lange haare hatte war das kein problem wegen der Narbe.

    Ich war AU jeweils bis nach der EA, außer nach der Re-implantation da war ich zwischen durch mal eine Woche arbeiten, da es mir gug ging und ich noch einigermassen hörte und ich Geld brauchte ( Krankengeld ist ja nicht gerade viel wenn man eh nicht so mega viel verdient.)

    MedEl Synchrony -Sonnet CI 30.9.2014
    EA 27.10.2014
    links. Cochlear 512 10.11.2010
    EA 6.12.2010
    re-implantation 9.5.2011
    EA 14.6.2011

  • Hallo ich bin neu hier, mein Name ist Gabi, bin 52 Jahre alt und von Geburt an 80 % beidseitig hörbehindert. Ein Professor in der HNO Abteilung eines Krankenhauses hat mir die Cochlea Implantate empfohlen. Ich habe dann recherchiert und einige Informationen erhalten. Am 8. Juni habe ich ein Hörtest, und dann werden die anderen Untersuchungen vereinbart.

    Ok ich habe Angst, dass ich mein Gehör verliere, aber ich will auch wieder mehr hören können. Darf man nach der OP, wieder das Hörgerät anziehen? Hat von Euch jemand noch vor der Anpassung wieder gearbeitet???

    Dies sind jetzt im Moment die wichtigsten Fragen.

    So im Laufe des Chats werden mir wahrscheinlich weitere Fragen auftauchen.

    Danke für die Antwort im voraus.

    Gruß Gabi :P

  • Ich hoffe auch nach der EA wieder meine Erwerbstätigkeit aufnehmen zu können. Denn eine Krankmeldung bedeutet für mich auch den Verzicht auf meine Hobbys.
    (Macht ja auch einen komischen Eindruck wenn man "krankfeiert" und z.B. mit dem Moped durch die Gegend flitzt.)

    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Anette, ich kann deine Sorge bzgl. arbeiten gehen nach der EA sehr gut verstehen! Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du. Ich kann zwar mit Hilfsmitteln noch halbwegs gut telefonieren, aber ansonsten bin ich ziemlich auf dem gleichen Stand wie du, was Kommunikation angeht. Hab da auch Sorge, dass ich nicht gleich Sprache verstehen kann nach der EA, denn dann wärs für mich auch einfach nur stressig, gleich wieder arbeiten zu gehen :(
    Ich drück uns beiden die Daumen, dass wir einen guten Start mit unseren CIs haben und nicht allzu lange auf den Arbeitsalltag verzichten müssen! :)


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Links HG von Oticon, rechts CI MedEl Synchrony seit 20.09.2017, EA am 10.10.2017.

  • Hallo Gabi,

    herzlich Willkommen hier im Forum!
    Ich schlage vor, du machst einen eigenen Beitrag auf, wo du Fragen stellen und berichten kannst. Auf diese Weise hast du alles im Blick. In Beiträgen anderer besteht die Gefahr, daß dir für dich relevante Infos durch Kreuzbeiträge (deine Fragen und Berichte von Annette) entgehen und die Leser verwirrt werden.

    Zwischen OP und Erstanpassung arbeiten gehen hängt von der Verfassung jedes Einzelnen ab, ist aber prinzipiell kein Problem.

    Herzliche Grüße,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

  • Meine Erfahrung als Bürosachbearbeiterin im öffentlichen Dienst war, dass ich nach der OP 4 Wochen krankgeschrieben war und dann drei Wochen arbeiten gegangen bin, bevor ich zur EA wieder eine Woche krankgeschrieben war. An meiner Bürotür war ein Warnschild, dass ich einseitig gehörlos bin und wer trotzdem reinkam, war selbst schuld :D aber da muss jeder von uns schauen, wie man sich fühlt und was man sich zutraut. Bei mir war es so, dass ich quasi einmal die Woche beim HNO war und dann die Wahl hatte, ob ich noch nen Gelben nehme oder nicht. Lag also allein bei mir und ich schätze mal, dass es andere Ärzte nicht wirklich anders machen.

    LG
    Sunny

    ab 15. Lebensjahr progressiver Hörverlust ohne Befund
    Mi1200 SYNCHRONY von MED-EL
    links: OP am 20.10.2017, EA 14.11.2017
    rechts: OP 02.02.2016 EA 21.03.2016

    beidseitig inzischen Generationswechsel zu Rondo 3

  • Hallo,

    vielleicht sollte man auch erwähnen seit wann inwiefern schwerhörig war bis zur op. Ich finde schon etwas erschreckend, wie manche über job schreiben, dass ohne Hören gar nicht möglich sei, da an Meeting teilnehmen muss, leiten tut, mitschreiben soll, telefonieren etc. Das sind alles hohe herausforderungen für einen hörgeschädigte. Und hier wird die messlatte für manche künftige ci-Träger sehr hoch gehängt. Vieles soll immer schneller funktionieren. Da muss man den Kollegen sagen, dass es Zeit braucht, da das verstehen bei einigen nicht von heute auf morgen funktionieren wird.
    Hören wird man mit CI in den meisten Fällen was, inwiefern diejenigen nach der EA verstehen kann steht auf einem anderen Blatt und ist bei jedem individuell.
    Wielange man sich krankschreiben lässt, kommt auch auf den job an. Es gibt viele schwerhörigen die trotz minimale hörreste arbeiten gehen....da sollte kommunikationtaktik angewendet werden. Das Hören mit CI kann für manche auch weiterhin anstrengend sein, wie vor der implantation. Letztendlich kommt auch auf das Kollegenumfeld an wie die damit umgehen können.
    Man muss ohnehin abwarten wie man die op verkraftet und ob mit Nebenwirkungen kämpfen muss. Kenne CI Träger (wenn auch die wenigstens es tun) die nach op sofort arbeiten gingen obwohl bis EA taub war. Andere wiederum bekamen Schwindel, Gleichgewichtstörung und/oder Tinnitus tritt verstärkt auf, welches in meisten Fällen nach einiger zeit wieder nachlassen tut.
    Auch die EA sollte man abwarten und man sollte immer damit rechnen, dass das verstehen noch eine weile dauern wird und da wird denke ich nicht zwangläufog krank geschrieben....wie gesagt letztendlich kommt auf den Job an.

    Was das Haarewaschen anbelangt, hatte ich am 4. oder 5. Tag nach meiner ersten CI-OP DIE Haare gewaschen. Auf OP stelle nur mit Wasser und rest Schampoo genutzt. Das lag auch daran, dass der Doc in MHH mich bat/empfahl die Haare jetzt zu waschen, damit man mir Ohrenklappe verpassen könnte. Ging alles bestens.

    Gruß
    Wallaby

    Einmal editiert, zuletzt von Wallaby (11. Mai 2017 um 21:53)

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich finde das Thema Krankschreibung ein schwieriger Punkt. Es ist immer davon abhängig, wie groß der eigene persönliche Leidensdruck ist. Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die sich außerstande fühlen zu arbeiten und einiges in dieser Zeit aufarbeiten möchten. Es ist legitim, wenn Patienten diese Zeit benötigen. Ich würde das Thema Krankschreibung nicht werten wollen. Das ist immer eine ganz persönliche Sache.

    Mein Naturell ist es eher, mich sofort dem normalen Alltag auszusetzen. Eigentlich habe ich vor, mich nur eine Woche, während ich im KH liege, krankschrieben zu lassen. Meine Arbeit wird leider nicht bearbeitet und wartet auf mich, und daher möchte ich gar nicht soviel ansammeln lassen. Ob es bei diesen Plan bleibt, weiß ich auch nicht. Es kann auch sein, dass ich unter starken Schwindelattacken mit Übelkeit leide, so dass an Arbeiten gar nicht zu denken ist.

    Wir werden es sehen!

    Ganz liebe Grüße

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

  • Die Dauer der Krankschreibung ist sicher immer eine Frage der individuellen Konstellation. Ich wurde an einem Mittwoch implantiert und konnte am Montag darauf wieder arbeiten- weil ich auf dem anderen Ohr gut höre, Glück hatte das alles glatt ging, ich ein rücksichtsvolles Umfeld in meiner Arbeit habe und mir die Zeitvorgaben einteilen konnte- wenn einige Faktoren nicht passen kann es sicher auch leicht zu einem wochenlangen Krankenstand kommen - wichtig ist sicher schon im Vorfeld abzuklären wie einem die Arbeitsstätte nach der Operation beim Wiederanfang unterstützen kann.

  • Ich fürchte ich habe da mit der Schilderung meiner momentanen Situation eine Diskussion losgetreten, ich möchte da auch keine Wertung rein bringen, da jede Hörbiografie eine andere ist und jeder einen anderen Job ausübt. Das ist aber auch, finde ich, das interessante an diesem Forum. Es sind halt nicht alle Ohren und Menschen gleich. ;)
    Daher kann ich gerne kurz auf mein Hören zurzeit eingehen: beidseitig schwerhörig von Geburt an (es hieß immer mittelgradige IOS), ab dem 3. Lebensjahr beidseitige Versorgung mit Hg bis heute, Besuch der Schwerhörigeschule (Grundschule), danach Wechsel zum Lyzeum (Regelschule), Berufsausbildung und Studium im öffentlichen Dienst. Meine Eltern haben nie die Schwerhörigkeit thematisiert und mich immer angespornt, alles ohne Einschränkungen zu machen. Das war aus heutiger Sicht nicht richtig...
    An Karneval dann die Diagnose hochgradig schwerhörig mit deutlichem Verlust der Hördynamik und einem Sprachverständnis von knapp 30 %. Für mich brach die Welt zusammen, weil mir, und somit auch meinem Umfeld die Schwere meiner Hörbehinderung nie bewusst war und ich aber das Gefühl hatte, alles im Griff zu haben. Meine Dienststelle hat natürlich genauso wenig geahnt wie ich selbst. Im Verdrängen war ich offensichtlich sehr gut. :rolleyes:
    Der Preis, den ich für das jahrzehnte lange Verdrängen bezahlt habe, ist sehr hoch (tägliche massive Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Kreislaufprobleme, Übelkeit, Gereiztheit, keine Lust mehr auf Kino und Treffen in größeren Runden, usw.)
    Ich muss mich jetzt erst, mit knapp 46 Jahren, mit meiner eigenen Schwerhörigkeit auseinandersetzen und wieder meine Gesundheit auf die Reihe bekommen. Aus diesem Grunde werde ich länger brauchen, um wieder auf die Füße zu kommen. Sollte Mal irgendwann ein zweites CI anstehen, glaube ich nicht, dass ich dann auch so lange brauchen werde.
    Was meinen Job betrifft: ich liebe meine Arbeit und möchte auf jeden Fall in diesem Bereich auch wieder einsteigen, mein Team will mich auch als Chefin behalten und steht genau wie meine neue Chefin, meine Bürgermeisterin und Beigeordneten hinter mir, so dass ich bei meiner Rückkehr grundsätzlich gute Voraussetzungen habe. Ich habe gelernt, gerade im Dienst in den letzten zwei Monaten offensiv mit meiner OP und dem CI umzugehen und habe viel positives Feedback erfahren dürfen.  :)


    Ich hoffe, ich konnte etwas zur Klärung meiner geplanten längeren, als üblich, Ausfallzeit beitragen.


    Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und Stärke und bleibt weiterhin so optimistisch wie ich viele von euch hier habe kennenlernen dürfen!


    Liebe Grüße aus dem sonnigen Rheinland!

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Anette, ich kann deine Sorge bzgl. arbeiten gehen nach der EA sehr gut verstehen! Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du. Ich kann zwar mit Hilfsmitteln noch halbwegs gut telefonieren, aber ansonsten bin ich ziemlich auf dem gleichen Stand wie du, was Kommunikation angeht. Hab da auch Sorge, dass ich nicht gleich Sprache verstehen kann nach der EA, denn dann wärs für mich auch einfach nur stressig, gleich wieder arbeiten zu gehen :(
    Ich drück uns beiden die Daumen, dass wir einen guten Start mit unseren CIs haben und nicht allzu lange auf den Arbeitsalltag verzichten müssen! :)


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk


    Liebe Christina,

    wir verstehen uns, gelle! ;) Ich drücke uns beiden ebenfalls feste die Daumen, dann muss es ja irgendwie klappen......

    LG Annette

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • @alle: Es gab ja inzwischen einige Antworten zur AU nach der OP und hinsichtlich der EA und ich stelle fest, dass jede(r) aus dem Forum eine andere persönliche Geschichte hat, mit der es unterschiedlich umzugehen gilt.

    Was meinen Arbeitgeber betrifft (öffentlicher Dienst), erfahre ich hier doch sehr viel Verständnis für meine Hörbehinderung und werde von dieser Seite sicher nicht unter Druck gesetzt. Was die EA betrifft, warte ich nun einfach mal ab, wie die 5 Tage verlaufen und dann sehe ich weiter......

    Euch allen ein schönes WE

    LG Annette

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • Hallo,
    meine Eindrücke sind auch noch sehr frisch. Ich habe mich für Med El entschieden, da ich in Bad Nauheim 2 sehr liebe Frauen kennengelernt habe, mit denen ich mich angefreundet habe. Beide tragen Med El und die Spule hat mir optisch einfach am besten gefallen. Mit Advanced Bionics habe ich mich gar nicht auseinandergesetzt, irgendwie fühlte ich mich bei den ganzen technischen Details ein wenig überfordert. Scheint aber eine gute Alternative zu sein, wenn man auf dem anderen Ohr Hörgeräte Träger ist ( Phonak und Advanced Bionic gehören irgendwie zusammen). Man weiß ja nie was kommt, aber nun bin ich auf Med EL festgelegt. Dass ich an dem Prozessor selbst nichts verstellen kann, stört mich im Moment nicht, da ich fast immer eine Tasche dabei habe. Im Moment habe ich eh nichts groß zu verstellen. Meine OP war am 22.03 und letzte Woche hatte ich die EA. Über die Krankschreibung kann man wirklich nicht viel sagen. Ich war 1 Woche im Krankenhaus und drei Wochen krank geschrieben. Vor der EA bin ich noch arbeiten gegangen. Das ist schon sehr individuell, da jeder die OP anders übersteht. Dass man auch akustisch ein Problem haben kann, daran habe ich gar nicht gedacht, da ich davon ausgegangen bin, dass sowieso nur fast taube Ohren versorgt werden. Zur Arbeit gehen und fast nichts mehr zu verstehen, kann ich mir gar nicht vorstellen ( Büro ). Haare habe ich mir 1 Woche nach der Op gewaschen. Gleich den Abend als ich nach Hause kam. Dazu brauchte ich Hilfe. Ohr mit Tuch abdecken und waschen dazu fehlte mir ein dritter Arm. Gleich nach der EA arbeiten zu gehen mit dem Anspruch auch gleich was zu verstehen, hätte bei mir nicht geklappt. Durch meine relativ kurze Ertaubung, habe ich mir natürlich gewünscht, gleich auch leichte Sätze zu verstehen. Es ist aber noch alles ziemlich blechernes Sauerkraut. Irre, erst versteht man nur Bahnhof und hat man zum Beispiel eine visuelle Unterstützung, versteht man plötzlich das gesprochene Wort. Manche Worte haben einen hohen Wiederekennungswert und werden schnell erkannt " Waschmaschine " und manche sind sehr schwer für mich " Bonbon". Vier und Zehn zu unterscheiden ist für mich sehr schwer. Ich übe fleißig mit einer App, da ja mein intaktes Ohr sehr dominant ist und ich es ausschalten muss. Den Blinker vom Auto habe ich sehr gut mit dem CI- Ohr wahrgenommen und Vogelgezwitscher. Beim Braten von Hähnchen- Nuggets war ich richtig ein bisschen amüsiert über das blecherne Gebruzzel im CI-Ohr. Über das Verstehen im Alltag kann ich nichts sagen, dazu ist mein hörendes Ohr zu dominant. Aber wenn ich gezielt mit Audio-Kabel übe, verstehe ich längst noch nicht alles und eigentlich alles was neu ist,verstehe ich gar nicht. Wenn ich auf der Terrasse sitze und Vögel höre, freue ich mich über das blecherne Gezwitscher im vormals totem Ohr.
    Bei der EA war ein Herr, der erzählte von seiner Anpassung des ersten CI- Ohres. Nach dem Einschalten fragte er, ob er damit auch telefonieren könne. Die Therapeuten sagten ihm, das sei so früh unmöglich. Er sagte, man solle Ihn anrufen. Er ging auf den Flur und hat gleich was verstanden. Das war dann Gesprächsstoff im ganzen Reha-Zentrum und in der Klinik. So kann es offensichtlich auch manchmal laufen. Aber das sollte man wirklich nicht erwarten.
    Ich wünsche allen positive Höreindrücke.
    Alles wird gut.
    GLG