Hallo zusammen,
nun bin ich schon länger als anonymer Leser hier rumgegurkt und würde gerne ein großes Lob an das Forum und seine Mitglieder aussprechen! Vielen Dank dafür, dass ihr euer Wissen und wertvolle Erfahrungen und Informationen mit der Welt teilt!
Nun zu meiner Person:
Ich bin weiblich (auch wenn mein Nickname nicht unbedingt darauf hinweist), Mama von 2 kleinen Wirbelwinden und heute an Taubheit grenzend schwerhörig - das sagen zumindestens die Audiogramme. An sich höre ich noch "relativ gut". Ich kann Sprache verstehen und in einer Gruppe teilweise auch dem Geschehen folgen. Mittlerweile jedoch unter immer größer werdenden Anstrengung.
Das Thema CI ist für mich schon seit mehreren Jahren mal mehr und mal weniger wichtig gewesen. Da meine Eltern taub sind und ich seit dem Abitur so gut wie nur noch mit Hörgeschädigten Kontakte pflege, beherrsche ich die Gebärdensprache. Allerdings habe ich eine Regelschule besucht und bin beruflich sehr auf mein Gehör angewiesen, so dass eine Ertaubung für mich keine Option ist.
Die Schwerhörigkeit ist angeboren (Grund unbekannt) und progredient. Ich hatte in der Kindheit einen GdB von 30, zur Pubertät 50 und bin dann zum Ende der Pubertät bei 80 gelandet. Für genauere Infos müsste ich mal meine Audiogramme und Anpassungen wälzen...
Eine signifikante Verschlechterung habe ich erst vor 5 Jahren bemerkt, als ich mich gewundert habe, wieso ich eigtl. keine Musik mehr höre. Dazu muss ich sagen, dass mir Musik immer sehr wichtig war und ich ihr von morgens bis abends gelauscht habe. Da traf mich die Erkenntnis, dass ich nur auf bereits bekannte Lieder zurück griff und keine Neuentdeckungen mehr machte. Die Schlussfolgerung war, dass Musik sich nicht mehr differenziert anhört und somit keinen Genuss mehr bietet.
Nach den Geburten verschlechterte sich alles nochmal. Ich bin sehr lärmempfindlich geworden und ermüde sehr schnell. Meine Arbeit (Büro) mit den alltäglichen Geräuschen - Tastaturgeklapper, Kollegengespräche, Telefonie - schlaucht mich nur noch. Ich bin sehr vergesslich geworden und heute meldet sich die Nackenverspannung wieder. Das alles möchte ich so nicht mehr haben, da ich weiß, dass es eben auch besser geht.
Meine große Angst war es als nicht CI-tauglich oder aber als zu gut hörend eingestuft zu werden und so bin ich heilfroh, dass die Voruntersuchungen im Oktober 2016 ergeben haben, dass ich durchaus CI Kandidatin bin. Mir ist so ein Stein vom Herzen geplumpst. Das linke Ohr soll ein CI bekommen. Das war mein persönlicher Wunsch und wird von dem Chefarzt unterstützt. Obwohl es das bessere Ohr ist, kann ich damit Sprache nicht so gut verstehen wie rechts und komme lauttechnisch schnell an meine Schmerzgrenze. Die OP Aufnahme ist zum 24.02 geplant - vorausgesetzt der MDK meiner Krankenkasse erteilt rechtzeitig das OK. Operateur ist Dr. Mir-Salim im Vivantes Klinikum in Berlin Friedrichshain. Ich habe mich bei ihm und dem Team in den Beratungen sehr wohl gefühlt.
Derzeitig empfinde ich sowohl Freude, dass fast alles geklärt ist, aber auch Ängste in Bezug auf die OP, die EA und das neue Hören an sich.
Ich freue mich auf den Austausch mit euch!
Liebe Grüße und habt einen schönen Abend